Ökologie
Rhein, Main, Mosel und Saar steigen stündlich um drei Zentimeter
Schifffahrt teilweise eingestellt - Windgeschwindigkeiten bis zu 180 Stundenkilometer
Hamburg - Nach der verheerenden Sturmnacht in
Norddeutschland hat sich die Lage am Mittwoch etwas beruhigt.Hamburger Einsatzkräfte rückten über 1.200 Mal aus
Umgestürzte Bäume, herumliegende Trümmer und umfangreiche
Aufräumarbeiten hielten Polizei und Feuerwehr aber auch am Vormittag
noch in Atem. In der Nacht mussten allein die Hamburger Einsatzkräfte
über 1.200 Mal ausrücken. Am Dienstagabend waren drei Menschen in
Niedersachsen und Hamburg von Bäumen erschlagen worden, zahlreiche
weitere wurden verletzt. Im Gebiet der Mecklenburger Seenplatte wurde
ein Kajakfahrer vermisst.
Nach dem Sturm drohten am Mittwoch Überschwemmungen
Nach dem Sturm drohten am Mittwoch Überschwemmungen: Während das
Orkantief "Anna" auf seinem zerstörerischen Weg über Norddeutschland
langsam an Kraft verlor, verschärfte sich in vielen Regionen die
Hochwasserlage.
Rhein, Main, Mosel und Saar steigt stündlich um drei Zentimeter
Nach heftigen Niederschlägen kletterte der
Wasserstand des Rheins bei Köln am Vormittag auf 7,94 Meter und
sollte sich stündlich um drei Zentimeter erhöhen. Der erwartete
Maximalstand von 8,35 bis 8,65 Meter werde am Donnerstag erreicht,
sagte ein Sprecher der Hochwasserschutzzentrale in Köln. Wegen der
anhaltenden Regenfälle haben die Behörden den Schiffsverkehr auf
Main, Mosel und Saar wegen Hochwassers bereits eingestellt.
Zahlreiche Uferstraßen waren überflutet. Wie lange die Schiffe
festmachen müssten, sei noch nicht abzusehen. Noch keine Probleme
sieht ein Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamts Regensburg
Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 Stundenkilometer
Im Norden tobten Böen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 180
Stundenkilometern. "Das war der schwerste Sturm, den ich je in
Hamburg erlebt habe", erklärte ein Feuerwehrsprecher. Massenweise
wurden Bäume abgeknickt, Dächer abgedeckt und Schilder umher
geschleudert. Straßen und Bahnstrecken waren teils stundenlang
blockiert. In Kiel und in Westerland auf Sylt wurde die Bevölkerung
aufgefordert, zu Hause zu bleiben, um nicht von umherfliegenden
Trümmern verletzt zu werden.
Zwei Opfer
Zwei Frauen wurden in Hamburg von einem Baum getroffen und
getötet, als sie gerade aus ihrem Auto stiegen. Ein Feuerwehrmann
wurde bei einem Einsatz leicht verletzt. In Leer (Niedersachsen)
wurde ein Familienvater, der mit seinen beiden Kindern im Auto
unterwegs war, während der Fahrt von einem Baum erschlagen. Die
Kinder blieben unverletzt.
Auch der Bahnverkehr wurde stark behindert. Am Mittwochvormittag
mussten ICE-Züge zwischen Hamburg und Hannover umgeleitet werden.
Zahlreiche weitere Strecken wurden gesperrt. Hamburger
U-Bahn-Fahrgäste mussten am Dienstagnachmittag auf freier Strecke
evakuiert werden, da mehrere Bäume die Gleise blockierten. Auf den
Autobahnen beschäftigten aufgeklappte Umleitungstafeln, umgewehte
Verkehrsschilder und umgekippte Bäume die Mitarbeiter der Polizei und
Autobahnmeistereien bis in die frühen Morgenstunden.(APA/AP/dpa/Reuters)