Boston/Massachusetts - Das im US-Bundesstaat Massachusetts ansässige Cape Wind Associates plant den ersten Offshore-Windpark der USA bis Ende 2005. Der Baustart soll im Jahr 2004 erfolgen. Bisher tragen Windturbinen lediglich 0,5 Prozent zur staatlichen Energieversorgung der USA bei. Ein Grund soll mitunter die Ablehnung der Bevölkerung, nicht in der Umgebung großer Windturbinen leben zu wollen, sein. Analysten zufolge könnte die Rate mit nur geringfügigen Veränderungen des nationalen Stromnetzes auf zwölf Prozent erhöht werden. Jede der 170 Windturbinen des Cape Wind Projects ist rund 78 Meter hoch, jedes Turbinenblatt hat eine Länge von 45 Metern. Errichtet wird die 420-Megawatt-Windfarm auf einer Sandbank, bekannt als Horseshoe Shoal, südlich der im Süden von Boston liegenden Halbinsel Cape Cod. Die Anlage ist laut Angaben des Wissenschaftsmagazin Scientific American nach einem kürzlich in Irland errichteten 520-Megawatt-Projekts die zweitgrößte der Welt. Weniger als zehn Jahre alt, wurden Offshore-Windpark-Technologien von US-Unternehmen weitgehend verschmäht. In Europa dagegen boomen Windenergie-Projekte. In Dänemark soll bis zum Jahr 2030 Windenergie 50 Prozent des Energiebedarfs decken. Offshore-Windparks haben gegenüber auf dem Festland errichteten Anlagen zudem den Vorteil, dass sie außerhalb dichtbewohnter Gebiete liegen und somit keine Hör- und Sehbelästigung darstellen. Auch die Kritik von Fischern, dass Windfarmen im Meer das Fischfangvolumen dezimieren, konnte durch Studien abgeschwächt werden. Festverankerte Turbinen würden ähnlich wie Schiffwracks funktionieren und den Fischbestand erhöhen. Cape Wind Associates hat bereits einige Millionen Dollar in Planungsstudien investiert, die Gesamtkosten sollen bei etwa 600 Mio. Dollar liegen. James S. Gordon, Präsident von Cape Wind, ist zuversichtlich, dass das Projekt durch private Quellen finanziert werden kann.(pte)