Panorama
Österreichs Züge sind mit vollautomatischen Zwangsbremssystemen gesichert
Wien - Züge in Österreich sind - allerdings nicht überall,
sondern vor allem auf den Hauptstrecken - mit einem vollautomatischen
Zwangsbremssystem ausgestattet. Überfährt ein Zug ein Haltesignal,
wird selbsttätig eine Vollbremsung eingeleitet. Das System kann auch
nicht vom Lokführer außer Betrieb gesetzt werden. In Österreich wird nach ÖBB-Angaben auf den Hauptstrecken das so
genannte INDUSI-System eingesetzt. Bereits beim "Vorsignal" rund 700
bis 1.000 Meter vor dem "Hauptsignal" gibt das System eine akustische
und eine optische Warnung an den Lokführer weiter. Dieser muss
innerhalb von vier Sekunden bestätigen, dass er den "Vor-Alarm"
registriert hat, ansonsten wird ein Bremsvorgang eingeleitet.
Reagiert der Lokführer immer noch nicht, folgt nach 20 Sekunden die
Vollbremsung. Beim "Hauptsignal" wird die Vollbremsung auf der
Stelle gestartet.
Die Ausfallsicherheit des INDUSI-Systems sei "extrem hoch",
betonte ein ÖBB-Sprecher. Wichtig: Keine der Funktionen kann händisch
abgeschaltet werden. Ausgelöst werden die Vorgänge durch Magnete im
Boden.
Auf den weniger befahrenen Nebenstrecken setzen die ÖBB GPS, das
Globale Satellitenortungs-System, ein. Befindet sich ein Zug auf
einem Streckenabschnitt, auf dem er nicht sein sollte, wird der
Lokführer sofort gewarnt. Hier gibt es allerdings keine automatische
Bremsung, alle Sicherheitsmaßnahmen müssen vom Lokführer manuell
ausgelöst werden.
Die ÖBB haben allein von 1994 bis 1997 rund 5,9 Milliarden
Schilling (429 Mill. Euro) in Sicherheitsanlagen investiert. 1998 bis
2001 waren es weitere 8,7 Milliarden Schilling (632 Mill. Euro/8,70
Mrd. S). Das bedeutet, dass sich die durchschnittlichen jährlichen
Ausgaben der Bahn für Sicherheitsanlagen auf fast 2,2 Milliarden
Schilling (160 Mill. Euro/2,20 Mrd. S). (APA)