Geschlechterpolitik
Erstmals eigene Zeitschrift für Kabuls Frauen
Das Frauenmagazin "Malalai" wurde kostenlos in Kabul verteilt - Probleme der Frauen sollen öffentlich gemacht werden
Kabul - Erstmals seit dem Sturz der Taliban können
afghanische Frauen wieder eine eigene Zeitschrift lesen. Die erste
Ausgabe des Frauenmagazins "Malalai" wurde am Dienstag kostenlos in
der Haupstadt Kabul verteilt. Ziel der Blattes sei es, "die
Einschränkungen zu beenden, unter denen Frauen litten, und sie mit
der Welt vertraut zu machen", schrieb Chefredakteurin Dschamila
Mudschahed in einem Leitartikel. Die erste Ausgabe hat 16 Seiten und
erschien in den Sprachen Dari, Paschtu und Englisch.
Graben zwischen den Frauen schließen
Mudschahed schrieb weiter, die vergangenen fünf Jahre der
"Finsternis, der Furcht, der Tyrannei und der Leugnung unserer
intellektuellen und materiellen Rechte" hätten einen "breiten Graben
zwischen den Frauen entstehen lassen, denn wir konnten nicht über
unsere Leiden und unsere Probleme reden".
Finanziert wird die
Zeitschrift mit Hilfe der französischen Nichtregierungsorganisation
Aina, die eine unabhängige Presse in Afghanistan fördern will. Unter
den Taliban war Frauen bezahlte Arbeit und ein Studium untersagt. (APA/AFP)