Trotz der unsicheren Perspektiven der neuen Mobilfunktechnik UMTS und großer Uneinigkeit unter den Aktionären will der spanische Telekomkonzern Telefonica doch mit 250 Millionen Euro (3,4 Milliarden Schilling) das italienische Mobilfunkunternehmen Ipse 2000 finanzieren, an dem die Spanier mit einem 45,59-prozentigen Aktienpaket beteiligt sind. Dies verlautete aus italienischen Kreisen beim Gipfel der europäischen Telekommunikationsminister am Wochenende in der spanischen Stadt Vitoria. Gerüchte In den vergangenen Tagen waren Gerüchte kursiert, denen zufolge die Anteilseigner von Ipse 2000, zu denen neben Telefonica auch die finnische Mobilfunkfirma Sonera und der Autokonzern Fiat gehören, ihre Expansionsstrategie in Italien revidieren und nicht mehr in Ipse 2000 investieren wollten. Mit diesem Schritt würde die Gesellschaft allerdings, ihre im Oktober 2000 erworbene UMTS-Lizenz zu verlieren, für die sie 3,27 Milliarden Euro (45,0 Milliarden Schilling) ausgegeben hat. Verantwortung "Auch die italienischen Investoren müssen nun Verantwortung für die Neubelebung der Gesellschaft übernehmen. Telefonicas Beispiel soll für die italienischen Aktionären als Beispiel dienen. Sie müssen sich dasselbe Verantwortungsbewusstsein zeigen. Im Grunde hatte sie niemand zum Aufbau des Konsortiums gezwungen", sagte der italienische Telekommunikationsminister, Maurizio Gasparri. Der Minister erklärte, dass Hunderte von Arbeitsplätzen auf dem Spiel stünden. Blu-Krise Gasparri muss sich derzeit auch mit den Problemen des italienischen Mobilfunkbetreibers Blu auseinandersetzen, der ebenfalls nach scharfen Auseinandersetzungen unter den Aktionären zum Kauf frei gegeben werden musste, um eine Liquidation zu vermeiden. Für Italiens viertstärksten Mobilfunkbetreiber, an dem unter anderem die Autobahngesellschaft "Autostrade Italiane", das Bekleidungsunternehmen Benetton sowie British Telecom beteiligt sind, interessieren sich Telecom Italia, Wind, Omnitel und HG3. (APA)