Schanghai - Chinas Wirtschaftsmetropole Schanghai scheint ungeachtet der weltweiten Diskussion nach den Terrorangriffen von New York fest entschlossen, den höchsten Wolkenkratzer der Welt zu bauen. Der Plan für die Errichtung des World Financial Centers in Schanghais Finanzviertel werde weiterverfolgt, sagten Beamte der zuständigen Distriktregierung und Vertreter der Baufirma laut einem Bericht der Zeitung Shanghai Daily vom Freitag.Nach den Anschlägen auf das World Trade Center in New York und auch angesichts des schleppenden Fortschritts bei dem Schanghaier Projekt waren in jüngster Zeit Zweifel an dem Vorhaben laut geworden. Das Shanghai World Financial Center soll neben dem Jin Mao Building stehen, das mit 420,5 Metern derzeit das höchste Gebäude Chinas und das dritthöchste der Welt ist. Finanzkrise Die japanische Baufirma Mori hatte 1998 mit Arbeiten am Fundament begonnen, dann aber als Folge der asiatischen Finanzkrise die Arbeiten vorerst eingestellt. Nach dem ursprünglichen Entwurf sollte das World Financial Center 460 Meter hoch werden und damit den bisherigen Höhenweltrekordhalter, die so genannten Petronas Towers in Kuala Lumpur (Malaysia), um rund zehn Meter überragen. Die Bauherren hatten bereits im Oktober angekündigt, als Lehre aus den Anschlägen von New York für das World Financial Center verstärkte Konstruktionen aus Stützen und Trägern benutzen zu wollen. Details zu den Bauplänen sowie einen Zeitpunkt für den Weiterbau und die Fertigstellung des Wolkenkratzers wurden der Zeitung zufolge nicht genannt.(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23./24. 2. 2002)