Taipeh - Mit feierlichen Gesängen und einer langen
Prozession haben rund 100.000 Gläubige am Samstag in Taiwan die
Ankunft einer Reliquie Buddhas aus der Volksrepublik gefeiert. Die
rund 2.500 Jahre alte Reliquie - ein Finger Buddhas - wurde unter
strengen Sicherheitsvorkehrungen aus der nordchinesischen Stadt Xian
über Hongkong auf die Insel gebracht.
Historischen Quellen zufolge wurde der Daumen des "Erleuchteten"
200 Jahre nach seinem Tod von Indien nach China gebracht, wo er
Jahrhunderte lang in einer Pagode in Xian eingemauert war. 1986, nach
dem Einsturz des Tempels bei einem Unwetter, wurde die Reliquie
erstmals wieder der Öffentlichkeit gezeigt. Der Leiter des
buddhistischen Klosters von Fokuangshan, Hsin Yun, der die Übergabe
der Reliquie durchgesetzt hatte, hofft nun, dass sie die Insel von
den "Grundübeln der modernen Gesellschaft" befreien wird.(APA)