Inland
ÖGB und SPÖ kritisieren Haupts Aussagen zum Geburtenrückgang
Egoismus der Eltern sei ein einfacher Schluss
Wien - Kritik an den Aussagen von Sozialminister Herbert
Haupt (F) zum Geburtenrückgang kommt von SPÖ und ÖGB. Beide wenden
sich vor allem gegen seine Darstellung, wonach das Kindergeld ein
erster Schritt zur Trendumkehr sei. Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Der von der Regierung mit dieser
Maßnahme beabsichtigte Effekt sei nicht eingetreten, betonten
SP-Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl und ÖGB-Frauenchefin Renate
Csörgits. Sie forderten jeweils Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit
von Beruf und Familie.
Rahmenbedingungen statt Geld schaffen
Nicht Geldgeschenke der Regierung seien dafür entscheidend, ob
sich junge Eltern für ein Kind entscheiden sondern die
Rahmenbedingungen, die eine Gesellschaft zur Verfügung stelle,
erklärte Kuntzl. Sie befürwortet die Wiedereinführung der
Kindergartenmilliarde sowie einen Ausbau der
Kinderbetreuungseinrichtungen und bessere
Wiedereinstiegsmöglichkeiten in den Beruf.
Egoismus der Eltern sei ein einfacheer Schluss
Csörgits meinte, Haupt macht es sich "recht leicht", wenn er
meine, Schuld am Geburtenrückgang sei allein der Egoismus der Eltern,
insbesondere der Frauen. Vielmehr müsse der Schwerpunkt auf den
Ausbau der Infrastruktur und auf rechtliche Maßnahmen zur
Vereinbarkeit von Beruf und Familie gelegt werden. "Gerade in dem
Bereich gibt es aber seit Bestehen dieser Regierung einen absoluten
Stillstand, und teilweise sogar Verschlechterungen", erklärte die
ÖGB-Frauenchefin.(APA)