Wirtschaft
Deutsche Inflation unter zwei Prozent
Rate in Hessen und Sachen markant gesunken
Hamburg - Die Teuerung in Deutschland dürfte nach einem
kurzen Schub im Jänner schon im Februar wieder deutlich unter die
2-Prozent-Marke gefallen sein. Darauf deuten die ersten Ergebnisse
aus zwei Bundesländern hin, die am Freitag vorgelegt wurden. Danach
fiel die jährliche Teuerungsrate in Hessen auf 1,7 Prozent, nach 2,1
Prozent im Jänner. In Sachsen ging sie sogar von 2,3 auf 1,6 Prozent
zurück. Diese aktuellen Zahlen bestätigen die Erwartung der
Währungshüter, dass an der Preisfront schon bald wieder Entspannung
eintreten werde. "Der Euro ist kein Teuro", unterstrich Verbraucherschutzministerin
Renate Künast am Freitag in Berlin. "Der größte Teil der
Preissteigerung war saisonal bedingt. Das schlechte Wetter in den
südlichen Ländern war beispielsweise Schuld an den höheren Preisen
von Gemüse."
Bundesweit war die Inflationsrate im Jänner auf 2,1 Prozent
geklettert, nach 1,7 Prozent im Dezember und November. Allein von
Dezember auf Jänner waren die Preise für die Lebenshaltung der
privaten Haushalte um 0,9 Prozent gestiegen. Neben Nahrungsmitteln
war der entscheidende Preistreiber der Staat - mit einer Reihe von
Steuererhöhungen zum Jahresbeginn.
Deutsche Bundesbank: "Subjektives Empfinden"
Die Deutsche Bundesbank hat die hitzige Debatte um einen
angeblichen Euro-Preisschub daher schon längst auf das Konto
"subjektives Empfinden vieler Verbraucher" geschrieben, das von der
Statistik widerlegt werde. Volkswirte rechnen für 2002 mit einer
durchschnittlichen Inflation von 1,5 (2001: 2,5) Prozent.
Ein entscheidende Faktor für die aktuelle Entspannung sind -
ebenso wie beim Anstieg zuvor - rückläufige Nahrungsmittelpreise.
"Auf dem Nahrungsmittelmarkt sind die Preise im Durchschnitt
gegenüber dem Vormonat um 1,2 Prozent zurückgegangen", berichteten
die sächsischen Statistiker in Kamenz. Während der Verbraucher für
Obst (0,8 Prozent) tiefer in die Tasche greifen musste, wurde Gemüse
im Durchschnitt 9,1 Prozent günstiger angeboten. Unter dem Strich
blieben die Preise für die Lebenshaltung der privaten Haushalte in
Sachsen von Jänner auf Februar unverändert; in Hessen ergab sich
allerdings ein Plus von 0,3 Prozent. (APA)