Dresden - Wissenschaftlern am Dresdner Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien ist es gelungen eine transparente Fliese zu konzipieren, die dreimal härter als gehärteter Stahl ist. Die Kachel besteht aus feinkörnigem Aluminumoxid, das unter 1.200 Grad verbacken wird. Internationale Waffentechniker interessieren sich bereits für den Werkstoff, da dieser sich für die Herstellung von schussfesten Visieren verwenden ließe. Der Vorteil des neuen Werkstoffes liegt auch darin, dass er relativ leicht ist. Eine zehn mal zehn Zentimeter große Platte, die einen Zentimeter stark ist, wiegt nur etwa 400 Gramm. Bei Schusstests im Auftrag des deutschen Bundeswehrbeschaffungsamtes in Koblenz sind hervorragende Ergebnisse erzielt worden, berichtet der Forscher Andreas Krell, der mit dem Projekt betraut ist. Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Sinterwerkstoffe Dresden (IKTS) beschäftigt sich mit keramikbasierten Werkstoffentwicklungen und Technikvisionen. Zu den herausragenden Ergebnissen zählen etwa die Entwicklung von Zahnrädern aus Vollkeramik, keramische Spiralbohrer für den medizinischen Bereich und vollkeramische Kugellager, die besonders im Trockenlauf eine längere Lebensdauer als herkömmliche Kugellagern aufweisen. Anfang des Jahres veranstaltete das Institut das Kolloquium "Vision Keramik 2000+". Dort wurde über die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Hochtemperatursupraleiter und der Nanokeramik für strukturelle Anwendungen berichtet. Diese reichen von neuen thermodynamischen Konzepten bis zur Darstellung von Anwendungsvisionen durch Nutzung von Synergien zwischen Werkstoff und Wirkstoff. (pte)