Unternehmen
Nach ergebnislosen Post-Verhandlungen drohen Protestmaßnahmen
Betriebsrat schließt "keine wie immer geartete Maßnahme"
Wien - In der Österreichischen Post AG zeichnen sich
Protestmaßnahmen der Belegschaft gegen die geplante Aufteilung des
Unternehmens in fünf Sparten ab. Fünfstündige Verhandlungen zwischen
Vorstand und Betriebsrat sind am Mittwochabend ohne Ergebnis zu Ende
gegangen. Es habe keine Annäherung in den Standpunkten gegeben, sagte
Martin Palensky vom Zentralausschuss am Mittwochabend. Die
Belegschaftsvertretung will nun am Freitag über die weiter
Vorgehensweise beraten. Auf die Frage, ob dabei auch Streiks
beschlossen werden könnten, schließt der Betriebsrat "keine wie immer
geartete Maßnahme" aus. Der Vorstand habe zwar eine Reihe von Absichtserklärungen
abgegeben. Bis Ende März sollen demnach die Prozesse für die Trennung
der Sparten präzisiert werden. Außerdem habe der Vorstand auch
beteuert, allgemein das "bestmögliche für den Betrieb und
Belegschaft" zu wollen. Absichtserklärungen reichten dem Betriebsrat
"angesichts der Dramatik der Situation aber nicht aus", so Palensky.
Die Gründe für den vorangegangenen Einspruch des Betriebsrats
gegen die Wirtschaftsführung des Unternehmens gemäß Paragraf 111 des
Arbeitsverfassungsgesetzes seien auf jeden Fall nicht entkräftet
worden, sagt der Betriebsrat.
Die geplante Spartenorganisation sieht die Fünfteilung der Post in
die Bereiche Infomail (Werbesendungen), Mediendienste
(Zeitungszustellung), Brief, Schalter (Filialnetz) und KEP
(Kurier-Express-Paket) vor. Die Gewerkschaft wirft dem Vorstand vor,
mit dem neuen Konzept 11.000 Arbeitsplätze zu gefährden und auf Grund
des Wegfalls von Synergien Mehrkosten in Höhe von 250 Mill. Euro
(fast 3,5 Mrd. S) zu verursachen. Außerdem spricht der Betriebsrat
von der "Zerschlagung der Post".(APA)