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foto: reuters/ LEE JAE-WON
Seoul - George W. Bush auf Asientour, die nächste Station: Nach seinem Japanbesuch ist der US-Präsident am Dienstag in Südkorea eingetroffen. Bei Gesprächen mit Staatspräsident Kim Dae Jung wird das Thema Nordkorea im Vordergrund stehen. Bush hatte Nordkorea als Teil der "Achse des Bösen" gebrandmarkt und damit auch Irritationen in Südkorea hervorgerufen. "Unser Volk will mehr als alles Frieden und Stabilität auf der Halbinsel", sagte eine Regierungssprecherin. Kim Dae Jung appelliert an Bush Der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Präsident Kim Dae Jung hatte die USA zum Umdenken in ihrer Haltung gegenüber Nordkorea aufgefordert. Es obliege der US-Regierung, Pjöngjang dabei zu helfen, "sein Gesicht zu wahren", und so die Friedensgespräche zwischen den beiden koreanischen Staaten wieder in Schwung zu bringen. Nachdem Bush die unter der früheren US-Regierung aufgenommenen Gespräche mit Pjöngjang ausgesetzt hatte, waren auch die innerkoreanischen Kontakte ins Stocken geraten. Bushs Besuch ist von starken Sicherheitsvorkehrungen begleitet. In den vergangenen Tagen war es in der Hauptstadt Seoul immer wieder zu Demonstrationen gegen den Besuch gekommen. Nach dem Treffen der beiden Staatschefs wollte Bush einen neu gebauten Bahnhof nahe der entmilitarisierten Zone an der Waffenstillstandslinie zu Nordkorea besichtigen. Er liegt an einer unterbrochenen Bahnlinie zwischen Nord und Süd. Bei dem historischen Nord-Süd-Gipfel war die Erneuerung der Bahnverbindung vereinbart worden. Wegen der Spannungen mit den USA hat Nordkorea jedoch die Arbeiten im vergangenen Jahr ausgesetzt. Licht und Dunkel In seiner Ansprache an die US-Truppen (37.000 GIs sind in Südkorea stationiert) wolle Bush seine Aussage von der "Achse des Bösen" nicht wiederholen, sagte seine Beraterin Karen Hughes. Er werde ein Satellitenfoto der Halbinsel zeigen, auf der im Süden zahlreiche Lichter zu sehen seien, während der Norden weitgehend im Dunkeln liege. Bush betrachte das Foto als Beweis des "Lichts und der Möglichkeiten, die die Freiheit bringt, und der Dunkelheit, die mit einem repressiven Regime erwächst". Der staatliche nordkoreanische Radiosender berichtete am Dienstag, die USA wollten einen "zweiten Koreakrieg" anzetteln und Japan auf ihre Seiten ziehen. Der Norden sei jedoch bereit, jeden Angriff mit tausendfacher Kraft abzuwehren. (DER STANDARD Print-Ausgabe, 20.2.2002)