Wien - Bis spätestens 2004/05 soll die Österreichische Post AG nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten existenzfähig sein, sagte deren Aufsichtsratsvorsitzender, ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis, am Dienstag im Klub der Wirtschaftspublizisten. Bis dahin solle die Post ihr noch aufrechtes Monopol (am Briefsektor) nutzen und auch ihre Immobilienreserven einsetzen. "Die Post könnte noch besser sein als ihr budgetiertes Ergebnis", legte Michaelis dem Vorstand die Latte höher. Michaelis stellte sich voll hinter das Konzept der Spartenorganisation, das von der Belegschaftsvertretung massiv - bis hin zu Streikdrohungen auf Fraktionsebene - kritisiert wird. "Ich bin der festen Meinung, dass das Spartenkonzept die richtige Antwort ist. Es erlaubt, Verantwortungen klar zuzuordnen, wofür es in Europa schon mehrere Beispiele gibt". In der Vorwoche habe der Aufsichtsrat die Geschäftsfeldverantwortlichkeit der Vorstandsmitglieder verabschiedet, jetzt gehe es um die Umsetzung der Spartenorganisation nach einem Milestone-Konzept. "Mir ist nicht ganz verständlich, dass die Personalvertretung seit August (als die Spartentrennung vom Aufsichtsrat beschlossen wurde) dazu nichts gesagt hat und sich erst jetzt zu Wort meldet", so Michaelis. Zu Berechnungen der Personalvertretung, dass das Spartenkonzept unwirtschaftlich sei, werde es am Mittwoch ein Gespräch zwischen Vorstand und Personalvertretung geben. "Ich hoffe, dass es dort zu einer vernünftigen Verständigung kommen wird. Es wäre schade, wenn ein Poststreik die Umorganisation verlangsamen würde", so Michaelis.(APA)