International
Erste US-Elitesoldaten auf Philippinen-Insel Basilan gelandet
"Zur Ausbildung philippinischer Soldaten"
Isabela - Ein Vorauskommando von US-Elitesoldaten
ist am Sonntag auf der philippinischen Insel Basilan gelandet, wo
Rebellen der islamischen Abu-Sayyaf-Gruppe um einen unabhängigen
Moslem-Staat kämpfen. Die rund 30 Soldaten wurden mit
Chinook-Hubschraubern auf einen Militärstützpunkt in der Nähe der
Inselhauptstadt Isabela abgesetzt. Der Befehlshaber sagte zu
Journalisten, Ziel der sechsmonatigen Mission sei die Ausbildung
philippinischer Soldaten. Man sei aber auch kampfbereit. Insgesamt
wollen die USA auf der bergigen und waldreichen Insel Basilan 150
Mann stationieren. Sie sollen die etwa 6000 philippinische Soldaten
unter anderem in der Terror-Bekämpfung und im Dschungel-Kampf
ausbilden. Die Abu Sayyaf operieren vor allem auf den Inseln Jolo und
Basilan. Auf Jolo war am Samstag eine Bombe auf einem Markt
explodiert, wobei nach revidierten Behördenangaben ein Mensch getötet
und Dutzende verletzt wurden. Zunächst hatten die Behörden von vier
Toten gesprochen. Bei einem Anschlag in Zamboanga, wo
US-Logistiktruppen stationiert sind, wurden vier Menschen verletzt,
als nach Polizeiangaben von einem Balkon in einem Kino eine
Handgranate geschleudert wurde. In beiden Fällen wurde von den
Behörden die Abu-Sayyaf-Gruppe der Tat verdächtigt. Konkrete
Anhaltspunkte hierfür gab es aber nicht.
Die radikale Moslemgruppe Abu Sayyaf kämpft nach eigenen Angaben für
einen Moslem-Staat im Süden der Philippinen. Die schätzungsweise
einige hundert Mann starke Gruppe hat mehrmals mit der Entführungen
westlicher Touristen Geld erpresst. Die Abu Sayyaf werden von den USA
mit dem islamistischen Extremisten Osama bin Laden und seiner
El-Kaida-Organisation in Verbindung gebracht. Die US-Regierung macht
die El Kaida für die Anschläge vom 11. September verantwortlich. (APA/Reuters)