Rund sechs Milliarden Euro betragen die Verbindlichkeiten der Kirch-Gruppe. Umgerechnet also 82,5 Milliarden Schilling für den größten deutschen Fernsehkonzern, Muttergesellschaft von Sendern wie Sat.1, ProSieben und Premiere World. Gespräche der Gläubigerbanken über die Rettung kommen "nur sehr langsam" voran, hieß es Freitag in München. Als "Kirch-freundlich" geltende Kreditinstitute trafen sich in der Firmenzentrale des 75-jährigen, auch gesundheitlich angeschlagenen Leo Kirch.Nicht vertreten war die Deutsche Bank, deren Chef Rolf Breuer die aktuelle Krise mit einer öffentlichen Erklärung publik machte. Sie lud zu einem Bankengipfel in Frankfurt, der allerdings dem Vernehmen nach ohne konkretes Ergebnis blieb. Die Kirch-Gruppe muss Unternehmensteile abstoßen, um wieder Luft zu bekommen. DER STANDARD liefert die Übersicht der Verbindlichkeiten und der wahrscheinlichsten Angebote im großen Münchner Winterschlussverkauf - vom riesigen Verlagskonzern Springer bis zur kleinen Nachrichtenagentur ddp. (red/DER STANDARD; Print-Ausgabe, 16./17. Februar 2002)