Kosovo
Russisches Parlament fordert Freilassung von Milosevic
Die Duma schließt sich der Umkehrstrategie des serbischen Ex-Präsidenten an - Selesnjow: NATO-Spitze vor Gericht stellen
Moskau - Das russische Parlament hat am Freitag die
Aufhebung des Haftbefehls gegen den jugoslawischen Ex-Präsidenten
Slobodan Milosevic gefordert. In einer mit 316 gegen 6 Stimmen
angenommenen Resolution warfen die Abgeordneten der Staatsduma in
Moskau dem Internationalen Kriegsverbrechertribunal zugleich vor, die
Verbrechen der NATO und der albanischen Extremisten im Kosovo zu
übergehen. Präsident Wladimir Putin solle im UNO-Sicherheitsrat
darauf hinwirken, das Mandat des Tribunals zeitlich zu begrenzen,
forderte das Parlament. Der Prozess gegen Milosevic in Den Haag sei "ein politisches
Verfahren", sagte der kommunistische Parlamentsvorsitzende Gennadi
Selesnjow. "Auch die NATO-Spitze und die Leute, die die Bombardierung
Jugoslawiens angeordnet haben, müssten vor Gericht gestellt werden",
sagte er. In der Resolution erklärte die Staatsduma, für die
Verfolgung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit in den
Balkan-Kriegen sollten Strafgerichte im früheren Jugoslawien
zuständig sein.(APA/dpa)