Soldier Hollow - Österreichs Langlauf-Team hat die Chance auf eine historische Olympia-Medaille im Staffelbewerb nicht genützt. Alexander Marent, Michail Botwinow, Gerhard Urain und Christian Hoffmann mussten sich am Sonntag in Soldier Hollow mit dem vierten Rang begnügen, eine halbe Minute hinter den drittplatzierten Deutschen. Den Sieg sicherte sich Norwegen wie 1998 in Nagano wenige Zehntel vor Italien - Thomas Alsgaard setzte sich diesmal gegen den Sprint-Vizeweltmeister Cristian Zorzi durch. Die Vorentscheidung im Rennen Österreichs um das dritte Langlauf-Edelmetall in Salt Lake City nach Silber und Bronze durch Hoffmann und Botwinow (30 km), fiel auf dem zweiten Abschnitt. Da vermochte Botwinow die ihm zugedachte Aufgabe, den Rückstand Marents aufzuholen, nicht zu erfüllen. Botwinow brach ein Botwinow hatte mit enormem Tempo vor 15-km-Sieger Andrus Veerpalu (EST) und Michail Iwanow (RUS) nach fünf Kilometern den Rückstand von 34 Sekunden auf ein Quartett wettgemacht und gegenüber Spitzenreiter Norwegen (Frode Estil) 24 Sekunden aufgeholt. Doch auf der zweiten Runde kam bei dem Wahl-Salzburger der Einbruch, er musste seine Rivalen ziehen lassen und übergab nur als Siebenter. "Ich bin enttäuscht" "Die erste Runde war super, auf der zweiten hatte ich keine Kraft mehr", sagte Botwinow, für den die Erholungspause nach dem Jagdrennen offenbar zu kurz war. "Ich bin schon enttäuscht", meinte der Olympia-Dritte, "aber es war taktisch schwierig. Schon möglich, dass ich in der ersten Runde etwas zu schnell gestartet bin. " Sportdirektor Walter Mayer fand deftige Worte gegen den Spitzenmann. "Der Boti hat's verhaut mit seiner Taktik", meinte er abschließend. Urain bestätigte Vertrauen Urain bewies als erster Skater, dass seine Aufstellung zu Recht erfolgt war. "Ich bin ein halbwegs gutes Rennen gelaufen, das war ein deutlicher Aufwärtstrend", meinte der Steirer. "Für eine Medaille hätten wir etwas Glück gebraucht. Botwinow ist aber trotzdem ein super Rennen gelaufen." Hoffmann schon ohne Chance Urain schickte Hoffmann als Sechsten mit 44 Sekunden Rückstand auf den Bronze-Rang ins Rennen. Das aufzuholen, war für Hoffmann ein aussichtsloses Unterfangen. "Ich habe den Russen und den Amerikaner zuerst kontrolliert und auf der zweiten Runde attackiert." Weil der Este zurückfiel gab es für Österreich Platz vier. "Bei meinem Start habe ich gewusst, dass eine Medaille unmöglich ist, wir haben immerhin die beste Olympia-Platzierung erreicht", meinte der zweifache Medaillengewinner (1998/2002). Alsgaard diesmal im Sprint erfolgreich Norwegen durfte über eine neuerliche Goldene jubeln, die Schmach von Lillehammer (Fauner besiegte Dählie) und Ramsau (Hoffmann vor Alsgaard) wiederholte sich nicht. Alsgaard, der Schlussmann hinter Anders Aukland, Frode Estil und Kristen Skjeldal, hatte nach einem enorm spannenden Finish das bessere Ende (0,3 Sekunden) für sich. Zorzi büßte im letzten Anstieg mit einer Attacke wertvolle Kraft ein und verlor von der Spitze laufend den Sprint um Gold. "Es ging nur um die Taktik, ich hatte im Finish die frischesten Beine", freute sich Alsgaard. (APA) Endstand des Staffelbewerbs:
  • 1. Norwegen 1:32:45,5 Std. (Anders Aukland, Frode Estil, Kristen Skjeldal, Thomas Alsgaard)
  • 2. Italien +0,3 Sek. (Fabio Maj, Giorgio di Centa, Pietro Piller Cottrer, Cristian Zorzi)
  • 3. Deutschland +49,0 (Jens Filbrich, Andreas Schlütter, Tobias Angerer, Rene Sommerfeldt)
  • 4. Österreich +1:19,4 Minuten (Alexander Marent, Michail Botwinow, Gerhard Urain, Christian Hoffmann)
  • 5. USA +1:20,0 (John Bauer, Kris Freeman, Justin Wadsworth, Carl Swenson)
  • 6. Russland +2:04,6 (Sergej Nowikow, Michail Iwanow, Witalij Denisow, Nikolaj Bolschakow)
  • 7. Tschechien +2:45,8 (Martin Koukal, Jiri Magal, Lukas Bauer, Petr Michl)
  • 8. Frankreich +3:05,3 (Alexandre Rousselet, Christophe Perrillat, Vincent Vittoz, Emmanuel Jonnier)
  • 9. Estland +3:21,5 (Raul Olle, Andrus Veerpalu, Jaak Mae, Meelis Aasmae)
  • 10. Schweiz +4:40,9 (Wilhelm Aschwanden, Reto Burgermeister, Patrik Mächler, Gion Andrea Bundi)
  • 11. Finnland +4:56,3
  • 12. Japan +5:05,0
  • 13. Schweden +5:14,0
  • 14. Kasachstan +5:35,3
  • 15. Weißrussland +9:26,5