Musik
Country-Rebell Waylon Jennings gestorben
Der 64-jährige war ein Vertreter des rauen Stils und kritisierte jegliche Pop-Einflüsse
San Francisco - Country-Star Waylon Jennings, der für
seinen rauen Musik-Stil bekannt war, ist am Mittwoch im Alter von 64
Jahren im US-Bundesstaat Arizona gestorben. Nach Medienberichten litt
der Sänger, Gitarrist und Songschreiber seit Jahren an schwerer
Diabetes. Im Dezember wurde ihm ein Fuß amputiert. Während seiner
fünf Jahrzehnte umfassenden Karriere brachte Jennings 60 Alben heraus
und nahm zahlreiche Hits wie "I'm a Ramblin' Man" und "Amanda" auf.Zwei Grammies
Der Country-Rebell gewann zwei Grammy-Trophäen und zahlreiche
Preise. Den meisten Preis-Verleihungen blieb er allerdings fern, weil
er den Wettbewerb unter Musikern nicht schätzte. Als Kritiker von
wachsenden Pop-Einflüssen in der Country-Musik, blieb er mit Songs
wie "Nashville Rebel" und "Ladies Love Outlaws" seinem Stil treu.
Spielte Bass bei Buddy Hollys "The Crickets"
In den 50er Jahren freundete sich der gebürtige Texaner mit Buddy
Holly an und spielte Bass in seiner Band "The Crickets". Nur knapp
entging er im Februar 1959 einem Flugzeugabsturz, bei dem Buddy
Holly, Ritchie Valens und J.P. Richardson ums Leben kamen. Jennings
hatte in letzter Minute seinen Platz an Richardson abgetreten.
Quartett mit Nelson, Cash und Kristofferson
Nach einer Solo-Karriere, die Mitte der 70er Jahre ihren Höhepunkt
erreichte, schloss sich der Country-Star in den 80er Jahren mit
Willie Nelson, Johnny Cash und Kris Kristofferson zu dem Quartett
"Highwaymen" zusammen. Nebenbei trat Jennings auch als Schauspieler
in mehreren Filmen auf.
War jahrelang abhängig
Nach eigenen Angaben war er über 20 Jahre lang von Kokain
abhängig. Er habe mehr Drogen zu sich genommen, als jeder andere,
sagte er 1994 in einem Interview. Wenige Jahre zuvor hatte er den
Drogenkonsum vollkommen eingestellt. Im vergangenen Oktober wurde
Jennings in die "Country Music Hall of Fame" aufgenommen, doch er war
bereits zu krank, um an der Zeremonie in Nashville teilzunehmen. (APA/dpa)