IT-Business
Quartalsgewinn bei Hewlett-Packard über Erwartung
"Wir müssen die Umwandlung und Konsolidierung der Branche anführen"
Der US-Drucker- und
Computerhersteller Hewlett-Packard
(HP) hat im ersten
Quartal seines laufenden Geschäftsjahres, wie schon in den
vorausgegangenen drei Monaten, einen höheren Gewinn als erwartet
erzielt. Die Verbesserung sei von einem starken Absatz sowohl
bei privaten als auch bei Geschäftskunden getragen worden, sagte
HP-Chefin Carly Fiorina.
Gewinn je Aktie zwischen 18 und 27 Cents
Das Unternehmen teilte am Mittwoch im Palo Alto mit, der
Gewinn habe sich im Quartal zum 31. Januar 2002 vor Einmalposten
auf 564 (Vorjahr 812) Millionen Dollar oder 29 (41) Cents je
Aktie belaufen. Von Thomson Financial/First Call befragte
Analysten hatten den Gewinn je Aktie zwischen 18 und 27 Cents
und im Schnitt mit 25 Cents vorausgesagt. Der Umsatz sei auf
11,4 (12,4) Milliarden Dollar gesunken, teilte Hewlett-Packard
weiter mit. Im zweiten Quartal erwartet das Unternehmen einen
leicht niedrigeren Umsatz als in den ersten drei Monaten.
Dennoch sieht sich HP durch die Quartalsergebnisse in seinen
Fusionsplänen mit der Compaq Computer Corp. bestätigt.
In einem schwierigen Umfeld
Fiorina sagte in einer Stellungnahme zu dem Ergebnis, HP
habe in einem schwierigen Umfeld eine bedeutende
Umsatzsteigerung, unter anderem durch einen kräftig gesteigerten
Verkauf von PC an Privatkunden und Bildbearbeitungssystemen an
Firmenkunden gegenüber dem Vorquartal erzielt. Die Rentabilität
sei beträchtlich gesteigert worden, was sich in dem unerwartet
starken Anstieg des Gewinns je Aktie gegenüber dem Vorquartal
widerspiegele. Im vierten Quartal 2001 hatte das Unternehmen bei
einem Umsatz von 10,9 Milliarden Dollar einen Gewinn von 361
Millionen Dollar oder 19 Cents je Aktie verzeichnet.
Die Umwandlung und Konsolidierung
der Branche
Dies sei das zweite Quartalsergebnis in Folge, dass die
Erwartungen der Wall Street übertroffen habe und es bestätige
die Pläne des Managements, Compaq zu übernehmen. "Wir müssen es
jetzt in Angriff nehmen und die Umwandlung und Konsolidierung
der Branche anführen", sagte Fiorina. Kevin McCloskey vom Haus
Federated Investors sagte dazu: "Die Ergebnisse waren über den
Erwartungen, aber sie haben mich nicht von den Vorteilen der
22,5-Milliarden-Dollar-Fusion überzeugt".
Aussicht
Vorsichtig beurteilt HP die wirtschaftlichen Aussichten. Die
konjunkturellen Perspektiven seien unklar und es könnte sein,
dass die Verbraucher nicht weiterhin so stark kauften. Deshalb
dürfte der Umsatz im zweiten Jahresviertel geringfügig niedriger
ausfallen als in den ersten drei Monaten. Die Bruttomargen und
die Aufwendungen sollten dagegen unverändert bleiben. "Der
Ausblick ist entweder enttäuschend oder konservativ, je nach dem
wie man ihn ansieht. Ich glaube aber, die meisten Leute erwarten
für das 2. Quartal wieder höhere Einnahmen", sagte Toni
Sacconaghi, Analyst beim Haus Sanford Bernstein. (Reuters)