Nahost
Israelische Armee zieht sich aus besetzten Dörfern zurück
Britischer Außenminister Straw ruft Arafat zu Ende der Gewalt auf
Gaza/Jerusalem - Die israelische Armee ist am
Mittwochabend aus den besetzten palästinensischen Dörfern Beit Hanun
und Beit Lahia im Gazastreifen abgezogen. Die Panzer, die den Ort
seit dem Morgen besetzt hielten, zogen sich in Richtung israelischer
Grenze zurück, wie palästinensische Sicherheitskräfte mitteilten. Am
Mittwochabend rückten nach palästinensischen Angaben dagegen zwei
israelische Panzer und mehrere andere Militärfahrzeuge in Jenin im
Westjordanland ein. Augenzeugen berichteten von Schießereien mit
palästinensischen Bewohnern. Die israelische Armee hatte in Beit Hanun zuvor nach mutmaßlichen
Extremisten gesucht. Der Ort gilt als Hochburg der radikalislamischen
Hamas-Bewegung. Bei gewaltsamen Zusammenstößen mit der Armee wurden
zwei Palästinenser getötet.
Der israelische Kabinettsminister Ephraim Sneh kündigte an, der
Einsatz werde solange fortgesetzt, bis die Fabriken zur Herstellung
der neuen Kassam-2-Raketen gefunden seien. "Dies ist eine Bedrohung,
die wir nicht tolerieren können", sagte der Ex-General. Am Sonntag
hatten militante Palästinenser im Gazastreifen zwei Kassam-2-Raketen
auf Israel abgeschossen. Die Raketen können einen fünf Kilogramm
schweren Sprengkopf über sechs bis zehn Kilometer hinweg ins Ziel
tragen.
Straw fordert Ende der Gewalt
Der britische Außenminister Jack Straw forderte
Palästinenserpräsident Yasser Arafat bei einem Besuch in Jerusalem zu
einem entschiedenen Vorgehen gegen "Terroristen" in den eigenen
Reihen auf. Der erste Schritt zu einem Frieden im Nahen Osten müsse
sein, die Sicherheit der israelischen Bevölkerung sicherzustellen,
sagte Straw nach einem Treffen mit dem israelischen Außenminister
Shimon Peres und Verteidigungsminister Benjamin Ben Eliezer. Er
bekräftigte aber, dass Arafat für Großbritannien das legitime
Oberhaupt der Palästinenser sei. Auch der deutsche Außenminister
Joschka Fischer wurde am Donnerstag in Jerusalem erwartet. (APA/AP/dpa)