Österreich
Geburtenrückgang: 3000 Babys weniger als im Jahr 2000
Zahl alleinerziehender Mütter steigt
Wien - Um fast 3.000 Geburten weniger hat es in Österreich
im vergangenen Jahr gegeben. Laut den vorläufigen Ergebnissen der
Statistik Austria beträgt der Rückgang 3,8 Prozent. Das mit 6,5
Prozent stärkste Minus verzeichnete die Steiermark. Einzig in
Vorarlberg kamen um 2,3 Prozent mehr Erdenbürger zur Welt. Von den
fast 75.000 Babys war jedes dritte unehelich, in Kärnten fast jedes
zweite.74.630 Neugeburten
Die Zahl der Neugeborenen im Jahr 2001 belief sich laut Statistik
Austria auf 74.630. Im Vergleich zum Jahr 2000 kamen um 2.928 oder
3,8 Prozent weniger Kinder auf die Welt. Ein kleiner Anteil des
Rückganges sei aber auch auf einen Schalttag zurückzuführen. Am 29.
Februar 2000 waren 191 Kinder geboren worden.
Immer mehr allein erziehende Mütter
Der Trend zu allein erziehenden Müttern und Eltern ohne Trauschein
hat sich laut der Erhebung fortgesetzt. Innerhalb eines Jahres stieg
die Zahl der unehelich Geborenen um 1,4 Prozent, die Zahl der
ehelichen Kinder sank um 6,1 Prozent. Bereits 32,9 Prozent der
Neugeborenen sind Sprösslinge nicht getrauter Eltern. Führend bleibt
das Bundesland Kärnten mit einem Anteil von 46,5 Prozent und einer
Steigerung von 3,4 Prozent. Die Steiermark kam auf einen Anteil von
43,3 Prozent. Kräftig stieg die Unehelichenquote auch in
Oberösterreich (2,8 Prozent), im Burgenland (2,5 Prozent) und in
Vorarlberg (2,3 Prozent).
Laut Statistik Austria gab es nur in Vorarlberg eine Zunahme der
Geburten. Die größten Rückgänge meldeten die Steiermark, Tirol,
Oberösterreich und Salzburg.
Post-Babyboom-Jahrgänge machten sich bemerkbar
Zwei gleich starke Gründe für diese Entwicklung sieht die
Statistik. Rund die Hälfte der Geburtenabnahme sei auf das Konto der
ständig sinkenden Zahl potenzieller Mütter gegangen - die
Post-Babyboom-Jahrgänge machten sich bemerkbar. Die weibliche
Bevölkerung im Alter von 20 bis 40 Jahren sank von 1994 bis 2000 um
mehr als 60.000 auf rund 1,2 Millionen. Die andere Hälfte sei das
Ergebnis der Entscheidung von Paaren, weniger Kinder zu haben. Die
Fertilitätsrate lag im Jahr 2001 bei statistischen 1,31 Kindern pro
Frau.
Mit durchschnittlich über 1,5 Geburten pro Frau liegt das Ländle
wieder an die Spitze aller Bundesländer. Auch im Burgenland kam es zu
einem leichten Fertilitätsanstieg. Mit weniger als 1,2 Geburten je
Frau blieb das östlichste Bundesland aber das Schlusslicht.(APA)