Der französische Telekomausrüster Alcatel hofft nach dem "Année terrible" mit einem Rekordverlust von 4,96 Mrd. Euro (68,3 Mrd. Schilling), der geplatzten Fusion mit Lucent Technologies und dem strikten Sparprogramm auf einen Turnaround. "2002 ist ein wichtiges Jahr", sagt Serge Tschuruk, Vorstandsvorsitzender von Alcatel. "Wir wollen Klein- und Mittelbetriebe online schalten." Mit internetbezogenen Sprach- und Datenprodukten, Netzwerktechnik und Services für KMUs, die rund 99 Prozent aller Unternehmen in Europa stellen, soll Geld in die leeren Kassen kommen. Rund 1500 Partnerfirmen, Telefon- und Internetprovider, IT-Konzerne wie Hewlett-Packard und IBM sowie Beratungsunternehmen wie Accenture und KPMG sollen den schwächelnden Franzosen bei der Vermarktung unter die Arme greifen. US-Marktdominanz von Cisco brechen In den USA will Alcatel als Netzwerkausrüster die Marktdominanz von Cisco Systems brechen und die "Alternative" bei Netzwerkausrüstern werden. Über die in Kalifornien ansässige Nextira- One, die Mitte Jänner die europäische Alcatel E-Business-Vertriebsorganisation mit 6500 Mitarbeitern in 17 Ländern um kolportierte 800 Millionen Euro gekauft hat, soll der US-Markt erschlossen werden, sagt Houssin. Der geplante Jobabbau soll heuer mit weiteren 16.000 Kündigungen fortgesetzt werden. In Österreich sei die Restrukturierung bereits abgeschlossen, sagt Anton Bum, Pressesprecher von Alcatel Austria. Von 1050 Mitarbeitern wurden 30 abgebaut. 400 werden zur europäischen Dependance von NextiraOne wechseln. (Standard-Mitarbeiter Thomas Jäkle aus Paris, Der Standard, Printausgabe, 13.02.02)