Kultur
Heftige Diskussion um Salzburgs Kulturförderungen
Grüne fordern mittelfristige Zusagen: "damit die Institutionen nicht jedes Jahr zittern müssen"
Salzburg - Um die Kulturförderungen im Land Salzburg ist
heute, Dienstag, erneut eine Diskussion entbrannt. Der Landessprecher
der Grünen, LAbg. Cyriak Schwaighofer, forderte eine mittelfristige
Fördervereinbarung zwischen dem Land und den Kultureinrichtungen,
damit diese eine Planungssicherheit erhalten und nicht jedes Jahr
zittern müssen, ob Geld vom Land kommt. "Die Vereinbarung gibt es ja
schon", konterte Kultur-Landesrat Othmar Raus (S). In
der Stadt Salzburg wiederum sind die Verhandlungen über
mittelfristige Verträge ins Stocken geraten.Schwaighofer: Politik verteilt lieber nach aktuellem Gutdünken
"Nach wie vor verteilt die Politik das Geld lieber nach aktuellem
Gutdünken, anstatt verbindliche Kriterien für eine längerfristige
Absicherung vorzulegen", kritisierte Schwaighofer in einer
Aussendung. Eine Planung über das laufende Jahr hinaus werde dadurch
unmöglich. Die Grünen fordern, dass eine Arbeitsgruppe Rahmenverträge
erarbeiten soll.
Raus: "Absurde" Foderungen
Die Forderung sei "absurd", weil die mittelfristigen
Vereinbarungen seit Jahren Realität seien, so Raus. Die Einrichtungen
hätten für zwei, manche sogar für drei Jahre Zusagen. Lediglich die kleineren Einrichtungen hätten keine mittelfristige Vereinbarung. Und genau um die geht es den
Grünen. Schwaighofer will genau geklärt haben, welche Kulturstätte
eine mittelfristige Vereinbarung bekommt.
Pilotprojekt mit "moderatem Sicherheitsanker"
Seit längerem verhandelt wird zwischen der Stadt Salzburg und den
Kultureinrichtungen. Die Gespräche scheitern derzeit an einem Passus,
den Kultur- und Finanzreferent Bürgermeister Heinz Schaden (S)
unbedingt in den Verträgen haben will: Sollte die Stadt einen
plötzlichen finanziellen Einbruch erleiden müssen auch bei den
Kultursubventionen trotz Vertrag Kürzungen möglich sein, schilderte
Schadens Sekretär. Der Bürgermeister strebe ein Pilotprojekt
mit ein oder zwei Kultureinrichtungen an, in dem auch ein solcher
"moderater Sicherheitsanker" vorgesehen sei. Wenn dies funktioniere,
würden sicher auch die anderen Einrichtungen das Vertrauen in einen
solchen Vertrag gewinnen. (APA)