Wien - Österreich sei dafür, dass Deutschland den "blauen
Brief" wegen "massiver wirtschaftlicher und finanzpolitischer
Versäumnisse" seitens der EU erhalten soll, erklärte Finanzminister
Karl-Heinz Grasser (F) Montag abend in der "Zeit im Bild". Es müsse
ein "Warnsignal" geben, weil Deutschland beim Budgetdefizit "klar auf
dem falschen Weg ist".
"Schaden für Europa"
Sollte Deutschland genügend Unterstützung bei den EU-Ländern
erhalten, um den "blauen Brief" zu verhindern, würde ein "Schaden für
Europa entstehen", so Grasser. Der "blaue Brief" solle ja sicher
stellen, dass die Stabilität in Europa weiter gegeben sein könne und
der "Euro auf Kurs bleibt, der ohnehin nicht von Härte geschlagen
ist".
Grasser: "Österreich hätte man sicher den blauen Brief geschickt,
hätten wir nicht vor zwei Jahren die Weichen gestellt und eine solide
Finanzpolitik eingeleitet. Irland hat eine Verwarnung erhalten. Es
geht um Gleichbehandlung." (APA)