Linz - Die Mehrheit der Österreicher traut keiner der vier Parlamentsparteien die Bekämpfung der Schwarzarbeit im Transportgewerbe zu. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung spricht der Politik die Kompetenz zur Bekämpfung von Missständen, wie Ausbeutung und illegale Beschäftigung, ab. Das ist das am Freitag veröffentlichte Ergebnis einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes market.Ein Großteil der Österreicher erwartet sich zwar, dass die Frächteraffäre an sich zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Kraftfahrer beitragen werde. Allerdings befürchtet ein noch größerer Anteil, dass die Schwarzarbeit durch die EU-Osterweiterung zunehmen werde. Für die Umfrage wurden vergangenen Dienstag 400 repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ausgewählte Personen befragt. 41 Prozent von ihnen rechnen damit, dass sich die Situation der Lkw-Lenker durch die Affäre verbessern werde. 38 Prozent erwarten, dass sie gleich bleiben wird, 14 Prozent vermuten in der Zukunft eine Verschlechterung. Sieben Prozent machten dazu keine Angaben. Die Problematik der Schwarzarbeit werde mit der EU-Osterweiterung zunehmen, befürchteten 58 Prozent bei der Umfrage. Überdurchschnittlich groß ist diese Angst bei Anhängern der Freiheitlichen. 24 Prozent aller Befragten rechnen mit einem Gleichbleiben, zwölf Prozent erwarten eine Abnahme. Fünf Prozent konnten keine Antwort geben, ein weiteres Prozent machte keine Angaben. Die Umfrage ergab auch, dass die Affäre auf das Verhalten im Straßenverkehr nur geringe Auswirkungen hat: 14 Prozent achten nun mehr auf Lkw als sonst. (simo/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9.2.2002)