Wien - Einige der populärsten Skigrößen von einst machten auch abseits der Pisten eine gute Figur: Abfahrts-Olympiasieger Franz Klammer, sein Vorgänger Egon
Zimmermann - Sieger 1964 in Innsbruck - , "Zwischenzeit-Weltmeister"
Werner Grissmann sowie der Ex-Ski-"Feschak" und nunmehrige
Schlagerstar Hansi Hinterseer wagten sich aufs "Wiener Parkett".
Hansi Hinterseer
"Die
haben mir den Opernball zu meinem 50. Geburtstag g'schenkt, und jetzt
bin i mit meinen Freunden do", berichtete Grissmann. Zum Tanzen sei
es ihm allerdings "zu eng". "Selbst wenn es nicht so eng wär, wär's
für mi no immer viel zu eng. I bin nämlich Turniertänzer", erklärte
er lachend.
Hansi Hinterseer äußerte "große Freude, dabei sein zu können". Für
ihn war es bereits die zweite Opernball-Teilnahme, und er gab vor,
sich mit seiner charmanten Begleitung unbedingt das eine oder andere
Mal auf die Tanzfläche begeben zu wollen. Natürlich gingen dem
nebenberuflichen Skirennen-Kommentator auch die unmittelbar
bevorstehenden Olympischen Winterspiele durch den Kopf: "Prognose
geb' ich keine ab. Es kann so viel passieren. Du kannst dreieinhalb
Jahre auf das Ereignis trainieren, und dann scheidest aus."
"Mausi", Cardinale und der Baumeister
Anderenorts verlief alles wie gehabt: Gegen 21.40 Uhr hatte
Richard Lugner seinen großen Auftritt. Flankiert von der
italienischen Film-Diva Claudia Cardinale und Ehefrau "Mausi" genoss
der Baumeister jede Sekunde. Und sein Gast offensichtlich auch. "Es
ist wirklich sehr schön, ich bin sehr glücklich hier zu sein", meinte
die Schauspielerin. Nichtsdestotrotz rauschte die Schönheit gegen
1.00 Uhr in Richtung Hotel ab. "Sie ist halt jemand, der früh
schlafen geht", zeigte sich Lugner verständnisvoll.
Moretti, Gottschalk und Grasser
In letzter Sekunde hatte die heimische "Promifront" - angeführt
von DJ Ötzi und Tobias Moretti - mit dem deutschen Fernsehstar Thomas
Gottschalk noch unverhoffte nachbarliche "Schützenhilfe" bekommen.
Dieser geballten Ladung an Bekanntheit musste auch Finanzminister
Karl-Heinz Grasser (F) - wohl nicht zuletzt wegen der Kaufkraft -
Respekt zollen. "Was ist schon ein kleiner Finanzminister gegen
Claudia Cardinale und Gottschalk", erklärte der Ressortchef.
Rauch-Kallat, Häupl und Vranitzky
ÖVP-Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat erinnerte sich derweil
mit Schaudern an den letztjährigen, bekanntlich von turbulenten
Begleiterscheinungen geprägten Opernball. "Das war nicht schön",
meinte sie. Vor 15 Jahren habe sie erstmals die Veranstaltung
besucht, als ihre Tochter debütierte. Danach "schwänzte" die
Politikerin jahrelang den "Ball der Bälle", beichtete sie. Erst seit
1999 sei sie wieder dabei.
Das Erscheinen manches Prominenten löste bei "kleinen"
Ballbesuchern mitunter bissige Kommentare aus. "Der hat fettige
Haar", hieß es etwa - völlig zu Unrecht - über Hansi Hinterseer. Der
Wiener Bürgermeisters Michael Häupl (S) wurde mit "Seine Frau ist ja
lieb" begrüßt. Über Ex-Kanzler Franz Vranitzky (S) stellte ein
Junggeselle im weißen Schal fest: "Der geht a nur mehr ins Solarium".
... und das "Brunftverhalten"
Der österreichische Biologe, Naturschützer und Tierprofessor Antal
Festetics sah sich auch heuer in seiner These bestätigt, dass der
Opernball vor allem dem Brunftverhalten diene. Dies würde nicht
zuletzt durch die zahlreichen Orden bestätigt, mit denen die Männer
ihre Rolle als Leittier unterstreichen, so Festetics. Wobei auch die
Brust des Tierprofessors zahlreiche Auszeichnungen schmückte. "Ich
bin auch dominant, ich will beeindrucken." (APA)