International
UNO fordert Schutz der Flüchtlinge bei Antiterrorkampf
Asylanten sollen keine "Sündenböcke" werden
New York - Die Vereinten Nationen befürchten, dass
Flüchtlinge und Asylanten ohne eigenes Verschulden zu den
"Sündenböcken" des weltweiten Antiterrorkampfes werden könnten. Der
UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, Ruud Lubbers, appellierte am
Donnerstag in New York an den Weltsicherheitsrat, dafür Sorge zu
tragen, dass er unschuldige Menschen mit seiner Resolution 1373 nicht
ihrer Grundrechte beraubt. Der Sicherheitsrat hatte die Resolution unmittelbar nach den
Terroranschlägen vom 11. September verabschiedet. Sie legt allen
Regierungen weltweit nahe, strikt gegen Terroristen und ihre
Organisationen durchzugreifen, ihnen Schutz und die Durchreise zu
versagen, ihre Mittel einzufrieren und die Grenzen undurchlässiger zu
machen. "Flüchtlinge und Asylanten werden seit einigen Jahren mit
zunehmendem Misstrauen behandelt", sagte Lubbers. Durch die
Ereignisse in New York und Washington aber seien sie besonders
verletzlich geworden.
"Durch das gegenwärtige Klima besteht die Gefahr, dass sie aus
Bequemlichkeit zu Sündenböcken gemacht werden", sagte Lubbers weiter
und warnte vor zunehmender Intoleranz in etlichen Ländern. Das
UNO-Hochkommissariat in Genf geht von 21 Millionen Flüchtlingen
weltweit aus.(APA/dpa)