Energiemarkt
Haider: Länder sollen gemeinsam Verbund kaufen
Kritik an Bartenstein: Hat ein Jahr versäumt, unser Wasser zu retten
Klagenfurt - Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (F)
hat am Donnerstag in Klagenfurt seinen bereits tags zuvor geäußerten
Vorschlag wiederholt, die Länder sollten den Verbund kaufen. Den
Verbund-Konzern bezeichnete Haider wörtlich als "Hilfskonstruktion,
schwach und aufgebläht" und verwies auf die 50 Mrd. S (3,63 Mrd.
Euro) Schulden des Unternehmens. "Der Verbund versucht jetzt mit
allen möglichen Trick, die Länder zu inhalieren, um damit sein Ende
abzuwenden", sagte der Landeshauptmann. Daher müsse es umgekehrt
laufen: "Wir kaufen den Verbund, bei dem dann ein neues Management
eingesetzt werden muss." Grundsätzlich stehe er dem Vorschlag von Wirtschaftsminister
Martin Bartenstein (V) bezüglich einer Stromfusion in Österreich
positiv gegenüber. Haider verwies aber darauf, dass er vor rund einem
Jahr bei der Landeshauptleute-Konferenz in Villach, bei der auch
Bartenstein anwesend war, dem Minister ein Papier über eine
Wasserkraftfusion von Landesgesellschaften und Verbund-Konzern
ausgehändigt habe. Damit wäre Österreich "der drittgrößte
Wasserkraftproduzent in Europa geworden". Auch eine Zusammenarbeit in
anderen Teilbereichen (kalorische Kraftwerke, Abfallwirtschaft usw.)
wäre möglich gewesen.
"Bartenstein hat daher ein Jahr versäumt"
Der Minister habe darüber Verhandlungen angekündigt, zu denen es
jedoch nie gekommen sei. "Bartenstein hat daher ein Jahr versäumt,
unser Wasser zu retten", sagte Haider. Kärnten sei deshalb im Zuge
der Stromliberalisierung die Kooperation mit dem deutschen
RWE-Konzern eingegangen.
"Ich bin neugierig, was uns Bartenstein anzubieten hat", sagte
Haider weiters. Eine Einladung zu einer LH-Konferenz am
Aschermittwoch liege ihm jedoch noch nicht vor. "Wenn es die
Konferenz gibt, werde ich selbstverständlich persönlich anwesend
sein", fügte er hinzu.(APA)