Wien - Eine Ausstellung über Geld - da muss der Kurator des Historischen Museums der Stadt Wien, Adelbert Schusser, auch an übles Fälschertum erinnern - und, dass man in Österreich demselben überlegen war. "Schon Kaiser Napoleon fälschte haufenweise österreichisches Geld" Auch wenn der das nie zugegeben hat. Und so richtig gute Fälschungen dürften aus seiner Geldpresse nicht herausgepurzelt sein. Zu lange hatten sich die Österreicher in der "langen Tradition fälschungssicherer Geldscheine" geübt. Dafür haben auch Jakob und Karl Degen im 18. Jahrhundert mit ihrer genialen Geldpressmaschine gesorgt. Alle Geldsorten, die jemals im Wiener Raum im Umlauf waren, sind in der Schau am Karlsplatz zu sehen. Die jüngste Währungsumstellung zum Euro ist natürlich Anlass der Ausstellung thematisch aufbereitet. Im Hochmittelalter wurde mit dem Pfennig gezahlt. Bis der nun ebenfalls schon fast der Vergangenheit angehörende Schilling in den Geldbörsen landete, wurde mit Talern, Kronen, Gulden Ware am Markt erstanden. Der Aufschwung des Münzwesens in Wien hängt mit Richard Löwenherz zusammen. Das Lösegeld, dass Herzog Leopold V. 1192 für die Freilassung des Kreuzfahrers und Königs Löwenherz nahm, bescherte ihm viele Tonnen Silber. Mit diesem Rohstoff verhalf Leopold dem Pfennig aus Wien zu hoher Popularität, sodass der damals geläufige "Friesacher Pfennig" zunehmend an Bedeutung verlor. Durchaus praktisches für Schatzsucher findet sich im Katalog zur Ausstellung: Darin wird verraten, dass Finder großer Münzschätze selbige behalten dürfen. (aw/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7.2.2002)