Wien - Für die Herbeiführung einer "baldigen österreichischen Wasserkraftlösung im Rahmen der Eigentümerverantwortung" hat sich am Dienstag Bundespräsident Thomas Klestil ausgesprochen. "Ich appelliere an alle Verantwortlichen in Bund, Ländern und E-Wirtschaft, zu verhindern, dass es zu einem Ausverkauf der österreichischen Wasserkraft kommt", so Klestil in einer Mitteilung der Präsidentschaftskanzlei am Nachmittag. Der Bundespräsident habe damit - auf Anfrage - zur Nutzung des heimischen Wassers für die Stromerzeugung Stellung genommen und festgestellt, dass er die Sorgen teilt, Österreich könne die Kontrolle über die einzigartige Ressource in der Zukunft verlieren. "Nationaler Schatz" Österreich sei, so der Bundespräsident, in der glücklichen Lage, heute zu den wasserreichsten Ländern der Welt zu gehören. Dieser "nationale Schatz" diene zugleich der lebenswichtigen Versorgung mit Trinkwasser, der Erhaltung der Umwelt und der Stromerzeugung. Die Verfügungshoheit über das Wasser als nationale Reserve müsse jedoch international abgesichert und "durch eine innerösterreichische Kooperation garantiert" werden. Dank des Wasserkraft-Stromanteils von über 70 Prozent am Gesamtstromverbrauch nehme Österreich in der EU eine herausragende Rolle ein, "um die uns ganz Europa beneidet - die uns aber auch ermöglicht, auf den Einsatz von Atomenergie zu verzichten. Das darf nicht in Frage gestellt werden", so Klestil in seiner Antwort auf eine Anfrage, die laut Präsidentschaftskanzlei am Dienstag von der "Kronen Zeitung" an den Bundespräsidenten gerichtet wurde. (APA)