New York/Wien - Eine internationale Umweltstudie, die am Montag beim Weltwirtschaftsforum in New York vorgestellt wird, stellt Österreich ein gutes Zeugnis aus. Nach dem von Experten der amerikanischen Universitäten Yale und Columbia erstellten "Umwelt-Nachhaltigkeitsindex" (ESI) kommt Österreich heuer auf den achten Platz von insgesamt 142 untersuchten Ländern. Das beste Umweltzeugnis wurde wegen Erfolgen bei der Wasser- und Luftreinhaltung Finnland ausgestellt. Die USA liegen wegen des Ausstoßes von klimaverändernden Treibhausgasen auf dem 51. Platz, heißt es in einer Aussendung des Weltwirtschaftsforums. Weit abgeschlagen auf dem 54. Platz liegt Deutschland, das am wenigsten umweltfreundliche EU-Mitgliedsland ist Belgien (Platz 127), den letzten Platz überhaupt nehmen die Vereinigten Arabischen Emirate ein. Besser als in Österreich ist die Umweltsituation laut ESI in Norwegen, Schweden, Kanada, der Schweiz, Uruguay und Island. Von den österreichischen Nachbarstaaten kommt Ungarn auf den 11. Platz, vor der Slowakei (18.), Slowenien (23.), Tschechien (68.) und Italien (86.). Verschiedene Faktoren Allerdings gibt es nach Ansicht von Peter Cornelius, dem Leiter der WEF-Arbeitsgruppe Umwelt, in allen untersuchten Ländern "noch Raum für Verbesserungen. Von keinem Land kann behauptet werden, dass es sich in Umweltfragen auf einem wirklich nachhaltigem Weg befindet". Selbst Spitzenreiter Finnland erhielt 73,7 von 100 möglichen Punkten, während Österreich auf 63,9 Punkte kam. Nach Ansicht von Marc Levy von der Universität Columbia zeigen die ESI-Ergebnisse, dass der wirtschaftliche Entwicklungsstand eines Landes nicht unbedingt mit seiner Umweltfreundlichkeit zusammenhänge. So sei das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Finnland (1. Platz) und Belgien (127.) fast gleich hoch. Für den Leiter des Projektteams, Daniel Esty vom Zentrum für Umweltrecht und -politik an der Universität Yale, ist es mit dem ESI möglich, "systematische Vergleiche" der Umweltpolitiken verschiedener Länder aufzustellen. Bisher seien Entscheidungen in diesem Bereich wegen dem "Mangel an kritischer Information" auf der Grundlage "allgemeiner Eindrücke und Vermutungen oder, noch schlimmer, Rhetorik und Emotion" getroffen worden, wird Esty in der Aussendung zitiert. In der Studie werden unter Bezugnahme auf 68 Datenbanken 20 Indikatoren verglichen, darunter die Luftqualität in den Städten, die Qualität des Wassers, die Umweltgesetzgebung und der Schutz gemeinsamer globaler Ressourcen. (APA)