New York/Porto Alegre - In den USA und Brasilien ziehen
dieser Tage zwei Großveranstaltungen die Aufmerksamkeit der
Weltöffentlichkeit auf sich. Zum Weltwirtschaftsforum in New York
werden 3.000 Spitzenmanager, Politiker und Akademiker aus aller Welt
erwartet. Das Motto: "Führungsqualität in unsicheren Zeiten - eine
Vision für eine gemeinsame Zukunft". Mehr als 100 Gruppen von
Globalisierungsgegnern haben zu Protesten gegen das Treffen
aufgerufen. Zum Weltsozialforum in der südbrasilianischen Stadt Porto
Alegre werden rund 60.000 Vertreter von Regierungen, Gewerkschaften,
Kirchen, Minderheiten und Nicht-Regierungsorganisationen erwartet.
Das Motto: "Eine bessere Welt ist möglich". Die Hauptthemen des Weltwirtschaftsforums (WEF):
- Die weltweite Konjunkturflaute und Wege, das Wachstum
wiederzubeleben und die Arbeitslosigkeit zu senken
- Die europäische Annäherung nach dem Euro und der Reformdruck
- Die Globalisierung und der Anti-Terrorkampf - neue
Sicherheitsbedürfnisse beeinflussen Mobilität und
Geschwindigkeit im Geschäftsleben
- Managementstrategie - mehr Rücksicht auf kulturelle und politische
Sensibilitäten können strategische
Entscheidungen beeinflussen
- Notwendigkeit weltweiter gemeinsamer Wertestandards, um einen Kampf
der Kulturen und Zivilisationen
abzuwenden
- Der Widerstand gegen die Globalisierung - Dialog zwischen
Regierungen, Hilfsorganisationen und Unternehmern
über eine bessere Beteiligung der Benachteiligten am
Globalisierungsprozess
- Überwindung des Abgrunds zwischen Arm und Reich durch
Unternehmerinitiativen in den Bereichen Gesundheit,
Erziehung und digitaler Vernetzung.
Wichtigste Themen des Weltsozialforums:
- Beziehung zwischen Wirtschaftssystemen und Weltfrieden
- Konkrete Friedensvorschläge für Konfliktregionen wie die
Palästinenser-Gebiete, Kolumbien, Baskenland, Kaschmir,
Chiapas
- Vorschläge für Alternativen zu Globalisierung und Neoliberalismus,
für "wirtschaftliche Entwicklung mit sozialer
Gerechtigkeit"
- Möglichkeiten zur "gerechteren Verteilung von Reichtum und
Ressourcen, für eine solidarischere Welt"
- Erneuerung von Forderungen wie: Erlass aller Schulden der Dritten
Welt, Abschaffung von Steuerparadiesen,
Versteuerung von Kapitalbewegungen sowie eine Reduzierung der Macht
internationaler
Finanzorganisationen.
(APA)