Bonn - Die Wettbewerbshüter stellen sich dem geplanten Zugriff des US-Medienkonzerns Liberty Media auf das deutsche TV-Kabelnetz in den Weg. Mit einer Abmahnung teilte das Bundeskartellamt Liberty mit, dass der Kauf eines Großteils des Netzes der Deutschen Telekom nach dem jetzigen Stand der Bewertung untersagt werde. Dies gab der Präsident der Behörde, Ulf Böge, am Donnerstag in Bonn bekannt. Zu dieser Vorentscheidung kann Liberty noch bis zum 15. Februar Stellung nehmen. Das Unternehmen kündigte an, die Vorbehalte des Kartellamts sowie ein mögliches Entgegenkommen zu prüfen, sofern dies wirtschaftlich vertretbar sei. Bis 28. Februar will die Behörde dann ihre endgültige Entscheidung treffen. Negative Entscheidung Falls Liberty-Chef John Malone sein Geschäftskonzept für Deutschland nicht noch wesentlich ändert, wird die Entscheidung aber nicht anders ausfallen, kündigte Böge an. Möglicherweise könnte bei einem anderen Käufer des Telekom-Netzes eine auf Dauer wettbewerbsfähigere Lösung gefunden werden. Liberty will rund 60 Prozent des Telekom-Breitbandkabelnetzes kaufen. Die Telekom müsste sich bei einem Verbot des Geschäfts in Höhe von rund 5,5 Mrd. Euro (75,7 Mrd. S) neue Käufer für das Netz mit rund zehn Mill. Haushalten suchen. Damit könnte sich auch der Schuldenabbau der Telekom hinauszögern.(APA/dpa)