DER S TANDARD sprach mit dem Pressesprecher der Wiener Verkehrsbetriebe, Johann Ehrengruber, über das Öffi der Zukunft. DER S TANDARD: Warum braucht Wien neue U-Bahnen? Johann Ehrengruber : Nicht dass das alte Konzept schlecht wäre, aber es hat sich halt einiges getan getan. Zum Beispiel sind die Schwankungen zwischen den Spitzenzeiten und den Stunden dazwischen stark geschrumpft. Das hat vor allem mit flexibleren Arbeitszeiten und damit zu tun, dass die U-Bahn als Verkehrsmittel auch in der Freizeit sehr gut angenommen wird. Es wird also in Zukunft keine Kurzzüge mehr geben. Außerdem hat eine von uns eingesetzte Arbeitsgruppe herausgefunden, dass die Fahrgäste offene und durchgehende Züge den abgeschlossenen Wagen vorziehen. Gab es internationale Vorbilder für die neue U-Bahn? Auf der einen Seite wollten wir eine Anlehnung an die alten Silberpfeile, andererseits soll auch die Verwandtschaft mit der bereits im Einsatz befindlichen Niederflurstraßenbahn Ulf unübersehbar sein. Warum bekam, wie im Falle von Ulf, Porsche-Design den Auftrag zur Gestaltung? Diese Entscheidung basiert auf einer Ausschreibung. Das Innenleben der Wagen stammt von Helmut Margreiter von der Universität für angewandte Kunst. Was wird eigentlich derzeit getestet? Die Belastungsfähigkeit und Standfestigkeit im Alltag. Wie verrichten die Türen ihren Dienst, wie nutzt sich der Boden ab? Bis wann wird der neue Silberpfeil auf allen Wiener U-Bahnlinien fahren? 2004 sollen die ersten Serienfahrzeuge im Einsatz sein, dann kommt es Jahr für Jahr zum Austausch von Garnituren. Bis das abgeschlossen sein wird, gibt es wahrscheinlich schon wieder etwas Neues auf Wiens U-Bahn-Gleisen. Was kostet die neue U-Bahn? Eine Garnitur, also 112 Meter U-Bahn, kommen auf circa 6,5 Millionen Euro. maik derStandard/rondo/1/2/02