International
Australien will Rückkehr von Afghanistan-Flüchtlingen finanzieren
Über tausend Afghanen soll Heimreise schmackhaft gemacht werden
Woomera - Australien hat den in Lagern internierten
afghanischen Asylbewerbern Finanzhilfen in Aussicht gestellt, wenn
sie nach Hause zurückkehren. Asylgrund sei entfallen
Australien werde Gelder bereitstellen,
damit die rund 1100 Afghanen, die keine Flüchtlinge seien,
zurückkehren könnten, sagte der australische Ministerpräsident John
Howard am Donnerstag dem Melbourner Radiosender 3AW. Da die Taliban
nicht mehr an der Macht seien, sei auch der Grund entfallen, den die
meisten als Asylgrund angeben hätten, sagte Howard. "Ich denke nicht,
dass es unvernünftig von uns ist zu erwarten, dass sie nach
Afghanistan zurückkehren." Unter den gegebenen Umständen sei es
angebracht, dafür Finanzhilfen bereit zustellen.
Hungerstreik
Mehr als 200 afghanische Asylbewerber im Flüchtlingslager Woomera
hatten bis zum Mittwoch mit einem Hungerstreik gegen die teils
jahrelange Bearbeitungsdauer ihrer Asylanträge protestiert. Sie
beendeten ihren Hungerstreik, nachdem eine Regierungskommission
zugesagt hatte, die Bearbeitung zu beschleunigen.
Strenge Einwanderungsbestimmungen
Im November war Ministerpräsident Howard für eine dritte Amtszeit
wiedergewählt worden. Während des Wahlkampfes hatte er ein härteres
Vorgehen gegen Flüchtlinge angekündigt, nachdem sich die Stimmung in
der Bevölkerung gegen die Flüchtlinge gekehrt hatte. Ein großer Teil
der Australier unterstützt seine Haltung. Australiens
Einwanderungsvorschriften gehören zu den strengsten der Welt. (APA/Reuters)