International
USA untersuchen Berichte über irrtümlichen Angriff auf Zivilisten
US-Spezialeinheiten hatten zwei mutmaßliche Taliban- und Al Kaida-Lager bei Kandahar angegriffen
Washington - Die USA untersuchen Berichte, nach denen
amerikanische Soldaten in der vergangenen Woche in Afghanistan
irrtümlich mindestens 15 Anti-Taliban-Kräfte getötet haben sollen.
Das bestätigte Generalstabschef Richard Myers am Mittwoch in
Washington. US-Spezialeinheiten hatten zwei Anwesen nördlich von
Kandahar angegriffen, bei denen es sich nach amerikanischer
Überzeugung um Taliban- und El-Kaida-Lager handelte. Dabei wurden
nach verschiedenen Berichten möglicherweise bis zu 21 Menschen
getötet und 27 gefangen genommen. Ortsansässige hatten nach dem Angriff erklärt, die Amerikaner
hätten einen tödlichen Irrtum begangen, dem Unschuldige zum Opfer
gefallen seien. Weiter hieß es, in einem der Anwesen hätten sich zwar
für kurze Zeit Taliban-Kämpfer aufgehalten. Aber zuletzt sei es im
Zuge einer örtlichen Entwaffnungsaktion als Waffenlager benutzt
worden. Tatsächlich hatte das Pentagon nach dem Angriff vermeldet,
dass die Amerikaner dabei auf ein großes Waffendepot gestoßen seien.
Verteidigungsminister Donald Rumsfeld wies unterdessen darauf hin,
dass bei Berichten über etwaige Irrtümer stets Untersuchungen
durchgeführt worden seien, ohne dass dies als Schuldeingeständnis zu
verstehen sei. Rumsfeld sagte zugleich, dass die Spezialeinheiten
angegriffen hätten, nachdem auf sie geschossen worden sei, und das
spreche für sich. (APA/dpa)