Den Prügeln der Opposition entgingen Schwarz und Blau trotzdem nicht, nur trafen sie eben, quasi stellvertretend, den ehemaligen FP-Abgeordneten und aktuellen Volksanwalt Ewald Stadler. Der SP-Abgeordnete Peter Wittmann warf ihm vor, sich einer Zeugenaussage entschlagen zu ha- ben. Solches Rechtsverständnis disqualifiziere ihn als Volksanwalt. Stadler nützte die Bühne, die ihm der ehemalige Kulturstaatssekretär bereitete, zu einer Selbstdarstellung als Kämpfer für den kleinen Mann, der eigentlich nur die Tugend der Bescheidenheit fehlte. Er habe bei einem Prozess im Zuge der Spitzelaffäre einen Informanten geschützt, der aus dem SP- Lager gekommen sei, gab sich Stadler überparteilich. So wolle er es immer halten. Wunderlichen Beistand erhielt der blaue Volksanwalt vom kürzestdienenden Justizminister aller Zeiten, Michael Krüger. "Wenn der Ewald Stadler in einer Behörde durchgreift, dann verkehrt sich die Sequenz aus ,Casablanca' - ,Das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft' - in ihr Gegenteil", schwärmte Krüger in cineastischen Vergleichen von Stadlers Fähigkeiten.
Die VP-Abgeordnete Ulrike Baumgartner-Gabitzer lenkte die Debatte in eine andere Richtung. Sie forderte "Respekt" vor allen Institutionen ein, die für Rechtsschutz und Kontrolle stehen - ausdrücklich auch für den Verfassungs- gerichtshof. Die FP-Abgeordneten spendeten spärlich Beifall.