Inland
Gewerkschaft macht im Sozialversicherungs-Konflikt mobil
Bundesweite Protestveranstaltungen am Freitag
Wien - Der Gehaltskonflikt in der Sozialversicherung
verschärft sich weiter. Am kommenden Freitag finden bundesweite
Protestveranstaltungen statt, die quasi einem Warnstreik
gleichkommen. Von 9 bis 11.00 Uhr werden die rund 28.000 Mitarbeiter
der Sozialversicherung über den aktuellen Stand der
Gehaltsverhandlungen informiert. Alleine bei der Veranstaltung für Wien und das Burgenland im Budo
Center werden von der Gewerkschaft mehr als 2.000 Personen erwartet.
Strittig bei den KV-Verhandlungen ist vor allem der Wunsch der
Arbeitgeber nach einem Gehaltsabschluss auf zwei Jahre.
Eigentlich hätte der neue Kollektivvertrag schon mit 1. Jänner in
Kraft treten sollen. Doch waren die Verhandlungen zwischen
Gewerkschaft und Dienstgeberseite im Dezember und Jänner zunächst
einmal gescheitert. Die empörte Gewerkschaft (vertreten durch GPA und
HTV) rief daraufhin für den kommenden Freitag zu den
Protestversammlungen in den Landeshauptstädten auf. Möglich ist
allerdings, dass es bis dahin noch zu einer weiteren
Verhandlungsrunde kommt.
Worum es im Detail geht: Der Hauptverband hatte für heuer eine
Gehaltserhöhung um durchschnittlich 2,42 Prozent und für 2003 um 0,8
Prozent mit der Möglichkeit von Nachverhandlungen über eine Anpassung
an eine etwaige höhere Inflationsrate angeboten. Der Gewerkschaft war
das zu wenig - sie will 3,1 Prozent -, vor allem lehnt die
Dienstnehmer-Seite einen Abschluss auf zwei Jahre ab. Nun soll von
der Arbeitgeber-Seite ein neues Angebot ausgearbeitet werden.
Im Hauptverband begründet man die konsequente Haltung damit, dass
laut Gesetz die Verwaltungskosten im Jahr 2003 nicht höher als 1999
sein dürfen. Einige Träger, die jetzt schon im Minus sind, würde man
mit einem höheren Abschluss "ins Verderben stürzen". In der
Gewerkschaft zeigte man sich ungeachtet dessen kampfbereit. Auch ein
(echter) Streik wurde nicht ausgeschlossen. (APA)