Telekom
T-Online unterbindet illegales Tauschen von Musik und Videos
Internetprovider schickt Kunden Protokolle über ihrer illegalen Aktivitäten und verweist auf mögliche Strafanzeige
Die Internet-Tochter der Deutschen Telekom
,
T-Online
, will künftig den illegalen Austausch von urheberrechtlich
geschützte Inhalten über ihr Netz verhindern. Man wolle "sanften
Druck" gegen einzelne Nutzer ausüben, die über Tauschbörsen derartige
Inhalte, etwa Musikfiles oder Videofilme, angeboten haben. heißt es
in einem News-Letter an die Kunden. Das Unternehmen folge damit einem
Wunsch der Inhaber der Urheberrechte.
Protokoll über illegale Aktivitäten
T-Online will die betroffenen Nutzer schriftlich informieren und
ihnen ein Protokoll ihrer illegalen Aktivitäten vorlegen. Darüber
hinaus weist das Unternehmen darauf hin, dass die betroffenen Kunden
grundsätzlich auch mit einer Strafanzeige durch den Rechteinhaber
rechnen müssten. Falls Kunden wiederholt auffielen, könnte T-Online
darüber hinaus selbst gegen die illegale Nutzung seines Dienstes
vorgehen und den Zugang sperren, heißt es in dem Newsletter.
"Anarchie im Internet"
Die noch immer zahlreichen Online-Tauschbörsen galten bisher als
der Inbegriff der Anarchie im Internet, weil Nutzer dort komprimierte
Musikdateien kostenlos und ohne Kontrolle der Musikkonzerne tauschen
konnten. Deren bisher größter Vertreter
Napster
ist nach Klagen der
Musikindustrie bereits im vergangenen Sommer vom Netz gegangen.
Seither sind jedoch zahlreiche Nachfolger aufgetaucht wie
KaZaA
,
Morpheus und
MusicCity
, über die die Internetnutzer erneut kostenlos
Musikdateien tauschen können. Sollte das Beispiel von T-Online Schule
machen, könnte den Tauschbörsen aber nun die Benutzer abhanden
kommen.(APA)