Nahost
Mauer durch Jerusalem als Lösung?
Israelisches Sicherheitsministerium plant elf Kilometer lange Mauer zwischen dem jüdischen Westen und arabischen Ostteil der Stadt
Jerusalem - Wenn es nach dem israelischen
Sicherheitsministerium geht, könnte Jerusalem schon bald einer durch
eine Mauer geteilten Festung gleichen. Das Ministerium legte am
Dienstag einen Plan zur Bekämpfung des Terrorismus vor, die unter
anderem den Bau einer elf Kilometer langen Mauer zwischen dem
jüdischen Westen und dem arabischen Ostteil der Stadt vorsieht.
Außerdem soll ein mehr als 50 Kilometer langes System aus Gräben und
Sicherheitszäunen die "Heilige Stadt" von außen gegen potenzielle
palästinensische Terroristen schützen, berichteten israelische
Zeitungen am Dienstag. Der Zugang zu der Stadt vom Westjordanland aus
soll danach künftig nur noch an wenigen Stellen und kontrolliert
möglich sein. Den Berichten zufolge wurde der Plan wesentlich vom Jerusalemer
Polizeichef Michael Levy entworfen. Sicherheitsminister Uzi Landau,
der zum ultrarechten Flügel der Likud-Partei von Ministerpräsident
Ariel Sharon gehört, lehne jedoch den Bau einer Mauer zwischen Ost-
und West-Jerusalem ab, weil dies einer Teilung der von Israel stets
als "unteilbar" deklarierten Stadt gleichkomme. Landau will
stattdessen die Zugänge zwischen Ost- und West durch Barrieren
sichern. Sein Plan sieht nach Rundfunkberichten eine Reihe von
Kontrollpunkten an den Außengrenzen Jerusalems vor. (APA/dpa)