Asien & Pazifik
Stimmungsumschwung in Asylfrage?
Australien: Kritik an der Internierung von afghanischen Flüchtlingen nimmt zu
Sydney - Aus Protest gegen die Flüchtlingspolitik der
Regierung sind in australischen Städten am Samstag mehrere Tausend
Menschen auf die Straßen gegangen. An einer Demonstration in
Melbourne beteiligten sich rund 2.000 Menschen, in Sydney
demonstrierten rund 1.000 Bürger gegen die Internierung von
Asylsuchenden. In australischen Lagern werden rund 2.000 Flüchtlinge
festgehalten, die zum Teil Monate oder Jahre auf eine Entscheidung in
ihren Asylverfahren warten müssen. Bereits seit Wochen machen die
Asylsuchenden mit zum Teil gewalttätigen Aufständen und
Selbstverstümmelungen auf ihre Situation aufmerksam. Nach Ansicht des Organisators der Demonstration in Melbourne, Jody
Betzien, ist ein Stimmungsumschwung in der Bevölkerung festzustellen.
"Immer mehr Menschen stellen fest, dass es sich um normale Menschen
handelt, die der Verfolgung entkommen sind, und es verdient haben,
hier willkommen geheißen zu werden." Betzien sieht gute Chancen, dass
bei einer Ausweitung der Kampagne die Regierung zu einem Kurswechsel
in der Flüchtlingspolitik gezwungen werden.(APA/dpa)