Netzpolitik
Wie Word Sie verrät
Wer heikle Infos in Office-Dokumenten weiterreicht, gibt eventuell vertrauliche Informationen preis
Versteckt
in der Datei finden sich nicht nur Angaben zur Entstehungsgeschichte,
sondern womöglich auch heikle Firmeninterna, warnt das
Computermagazin c't
in seiner aktuellen Ausgabe.
Sämtliche Änderungen werden protokolliert
Vielen Office-Nutzern ist nicht bekannt, dass Word & Co sämtliche
Änderungen an Dokumenten protokollieren. Einige Mausklicks genügen,
um gelöschte Textpassagen wieder zutage treten zu lassen. Mit einem
so genannten Hexeditor lässt sich die komplette
Entstehungsgeschichte des Dokumentes eruieren: Der Speicherpfad,
etwaige frühere Dokumentnamen und die Bezeichnungen aller Rechner,
auf denen das Dokument bearbeitet wurde.
Nicht nur Peinlichkeiten
Wenn eine Firma Office-Dateien als E-Mail-Anhang verschickt oder
im WWW publiziert, könnten Interessierte aus den verborgenen Daten
beispielsweise Hinweise auf die Organisationsstruktur des
Unternehmens ablesen. Auch bei internen Dokumenten kann es heikel
werden: So etwa, wenn ein abgemahnter Mitarbeiter sieht, wer seine
Abmahnung ursprünglich verfasst hat und welche Abteilungen
unberechtigterweise daran mitgewirkt haben. "Solche versteckten
Informationen können nicht nur für Peinlichkeiten sorgen, sondern
durchaus juristische Konsequenzen haben", so c't-Redakteur Holger
Bleich.
Nur im Textformat
Wer sich wirksam schützen will, sollte Office-Dokumente nur im
Textformat weitergeben. Bei der Konvertierung gehen dann allerdings
sämtliche Formatierungen verloren. Als Alternative bieten sich
PDF-Dateien an, die hinreichend layouttreu eine Art elektronischen
Ausdruck erstellen. Vor der Verwendung des beliebten RTF-Formats rät
c't ab. "Hier bleibt die Bearbeitungshistorie des Dokuments in großen
Teilen erhalten. Schnüffler können in RTF-Dateien also auch jede
Menge versteckter Informationen finden", warnt Holger Bleich.