Literatur
Said erhält Adelbert-von-Chamisso-Preis
Der Exil-Iraner ist seit 2000 Präsident des deutschen PEN-Zentrums
München - Der in München lebende iranische Lyriker und
Prosaautor Said erhält den mit 15.000 Euro (206.405 S) dotierten
Adelbert-von-Chamisso-Preis der Robert Bosch Stiftung 2002. Die
Förderpreise (jeweils 7000 Euro) gehen an die in der Schweiz lebenden
Autoren Francesco Micieli ("Meine italienische Reise") und Catalin
Dorian Florescu ("Wunderzeit"). Die Preise werden am 21. Februar in
München verliehen, teilte die Stiftung am Freitag mit. Said, seit 2000 Präsident des deutschen PEN-Zentrums, erhielt 1991
den Chamisso-Förderpreis. Grundthemen seiner knappen, poetisch
konzentrierten Gedichte sind den Angaben zufolge Liebe und Exil. Die
deutsche Sprache wird in den Gedichtbänden "Wo ich sterbe ist meine
Fremde" (1983/87) und "Dann schreie ich, bis Stille ist" (1990) zum
Zufluchtsort des Vertriebenen, besonders nach der gescheiterten
Rückkehr in den Iran, urteilte die Jury. Nachdem er 1992 das Gedicht
"Selbstbildnis für eine ferne Mutter", von der er früh getrennt
wurde, entworfen hat, greift er dieses Thema 2001 in "Landschaften
einer fernen Mutter" wieder auf.
Der Preis wird seit 1985 von der Bayerischen Akademie der Schönen
Künste für deutschsprachige Werke von Autoren nichtdeutscher
Sprachherkunft verliehen. Im vergangenen Jahr erhielt die in Istanbul
geborene und in Berlin lebende Lyrikerin Zehra Cirak die renommierte
Auszeichnung. Die Ehrengabe des Chamisso-Preises erhält in diesem
Jahr Harald Weinrich, auf dessen Idee die Auszeichnung zurückgeht. (APA/dpa)