Kenia
Kenia: UN-Mitarbeiter wegen Menschen- Schmuggels verhaftet
Ermittlungen gegen Vertretung in Nairobi laufen bereits seit 1999
Genf (APA/dpa) - Die kenianischen Behörden haben drei Mitarbeiter
des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen UNHCR im
Zusammenhang mit Menschen-Schmuggel und Bestechung verhaftet. Sechs
weitere Personen sollen in den Betrugsskandal, bei dem es um
Millionen von Dollar geht, verwickelt sein und wurden ebenfalls
festgenommen, teilten die Vereinten Nationen am Freitag in Genf mit. Die Untersuchungen laufen seit Mitte 1999. Damals gab es erste
Hinweise, dass Flüchtlinge in und um Nairobi aufgefordert worden
waren, Schmiergeld zu zahlen, bevor sie vom örtlichen UNHCR-Büro die
nötigen Papiere für ihre Registrierung bekommen konnten.
In Kenia gibt es mehr als 250.000 Asylbewerber, zumeist aus den
Nachbarstaaten Somalia, Sudan und Äthiopien sowie aus Ruanda. Sie
leben in UNHCR-Flüchtlingslagern. Eine internationale
Untersuchungskommission war seit Oktober 2000 mit den Ermittlungen
beauftragt. Dabei gab es nach UN-Angaben auch Morddrohungen, wie etwa
gegen den örtlichen UNHCR-Vertreter. Fünf Vertreter der UN-
Organisation wurden nach solchen Drohungen außer Landes gebracht.
Nach eigenen Angaben hat das UNHCR mittlerweile sein
Flüchtlings-Management ausgetauscht.