Zeit
Weiterarbeiten an der "Topographie des Terrors"
Bau des NS-Dokumentationszentrum in Berlin war fast zwei Jahre lang stillgestanden
Berlin - Nach fast zweijährigem Baustopp kann das
nationale NS-Dokumentationszentrum "Topographie des Terrors" in
Berlin weitergebaut werden. Ein Gutachten der Technischen Universität
Dresden schaffte jetzt einen wichtigen Stolperstein aus dem Weg und
bescheinigte die Machbarkeit einer kostengünstigeren Bauweise. Damit
sei der Weiterbau möglich, sagte Petra Reetz, Sprecherin von
Bausenator Peter Strieder (SPD), am Donnerstag und bestätigte damit
einen Bericht der Tageszeitung "taz". Endgültig zustimmen müssen
jetzt noch der Hauptausschuss des Parlamentes und der Bund. Nach dem Bericht bestätigt das Gutachten, dass der vorgegebene
Kostenrahmen von 38,86 Millionen Euro so gehalten werden kann. Die
technisch noch nie gebaute Stabkonstruktion der Gedenkstätte lässt
sich dank einer einfacheren Verbindung der 20 Meter hohen Betonstelen
billiger als geplant verwirklichen.
Das Projekt
Das NS-Dokumentationszentrum auf dem ehemaligen Gestapo-Gelände,
das an die Verbrechen des NS-Regimes erinnern soll, entsteht nach den
Plänen des Schweizer Architekten Peter Zumthor. Der Hauptausschuss
hatte den architektonisch hochkarätigen Bau im Jahr 2000 gestoppt,
weil sich der ursprünglich mit 18,40 Millionen Euro geplante Neubau
auf über 51,12 Millionen Euro zu verteuern drohte. Der Bund hatte zu
Beginn zugesagt, die Hälfte der Kosten zu übernehmen, wollte die
Kostensteigerungen jedoch zunächst nicht mittragen.
Außenwände, Böden und Decken bestehen aus Hunderten von nur 26
Zentimeter starken Betonstäben, die nach dem ursprünglichen Plan sehr
Zeit aufwendig mit einem temperaturempfindlichen Kleber verbunden
werden sollten. Der Stuttgarter Professor Jörg Schlaich entwickelte
eine kostengünstigere Konstruktion, bei der die horizontalen und
vertikalen Verbindungen zusammengesteckt werden sollen.
(APA/dpa)