Wien - Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 28.000 Arbeitnehmer im Bereich der Sozialversicherungen sind Donnerstag Abend geplatzt. Das teilte Erich Reichelt von der Gewerkschaft der Privatangestellten mit. Von Arbeitgeberseite, also dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger, sei auf einer Zwei-Jahres-Regelung bei gleichzeitiger Rücknahme des bisher erreichten Verhandlungsergebnisses bestanden worden. "Aus unserer Sicht ist das eine nie da gewesen Provokation", so Reichelt. Nun werde es "weitergehende Aktivitäten" geben, die klar über Betriebsversammlungen hinaus gingen, kündigte Reichelt an. Das Wort "Streik" nahm er dabei noch nicht in den Mund - als Datum nannte er allerdings bereits den 1. Februar. "Wir fordern nun nicht mehr einen gerechten Kollektivvertrag, wir kämpfen um einen gerechten Kollektivvertrag", so der Arbeitnehmervertreter. Ursprünglich war nach einem bereits erfolgten Abbruch der Verhandlungen am 12. Jänner für morgen, Freitag, ein Warnstreik vorgesehen gewesen. Auf Grund des heutigen Gesprächstermins wurde davon Abstand genommen. Damals stieß sich die Arbeitnehmer-Seite bereits am Wunsch der Geschäftsführung des Hauptverbands, einen Abschluss gleich für zwei Jahre zu suchen. Auch war der Gewerkschaft der genannte Prozentsatz der Erhöhung zu niedrig. Vorgesehen war von Dienstgeber-Seite eine Erhöhung von im Schnitt 2,42 Prozent. Dass man seitens des Hauptverbands nun auch über diesen Prozentsatz neu verhandeln will, wertete Reichelt als "de facto einen Anfang bei Null". Das sei nicht akzeptabel gewesen. (APA)