Wien - "Österreich isst sich krank" - das ist das Ergebnis einer Studie, die von der "Initiative Ernährung" bei Gallup in Auftrag gegeben worden ist: 34 Prozent der Befragten (500 Österreicher ab 14 Jahren) gaben an, stressbedingt zu wenig Zeit zum Essen zu haben. 37 Prozent essen nur das, was sie bekommen können, nicht das, was sie eigentlich wollen. Und 76 Prozent sind der Ansicht, dass sich die österreichische Bevölkerung ungesund ernährt. Die Untersuchung wurde am Donnerstag in Wien vorgestellt.Innere Motivation Zwei Faktoren sind laut Studienautorin Helene Karmasin für vernünftige Ernährung ausschlaggebend: die innere Motivation (Gier, Lust, Tradition) und die Rahmenbedingungen (Zeit, Kosten, Wissen). Mit Letzterem habe man sich beschäftigt. "Drei Mahlzeiten am Tag" So wird der Motivforscherin zufolge etwa das Muster "drei Mahlzeiten am Tag" immer mehr zerstört, gegessen werde zwischendurch. 38 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre täglichen Hauptmahlzeiten aus einem kalten Imbiss bestehen. Ein weiteres Problem sei das Wissen um Ernährungsfragen: 59 Prozent sagen, Infos über gesunde Ernährung seien verwirrend. 34 Prozent würden sich gerne gesünder ernähren, wenn es nicht so kompliziert wäre. So schlecht sich die Österreicher ernähren, es gibt laut "Initiative Ernährung" auch ein anderes Extrem: krankhafte Gesundesser, sie leiden an "Orthorexia nervosa" (zwanghaftem Gesundessen). (chr, DER STANDARD Print-Ausgabe 25.1.2002)