UNO fordert Afghanistan zur Umsetzung des Drogenanbauverbots auf
Drogenkontrollbehörde lobt Interimsregierung - Komitee zur Ausarbeitung einer Anti-Korruptions-Konvention in Wien
Redaktion
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Wien - Die UNO-Drogenkontrollbehörde (INCB) hat am Mittwoch
in Wien die afghanische Regierung aufgefordert, das Verbot des Anbaus
von Opium auf dem gesamten Staatsgebiet umzusetzen. Nach
Informationen der INCB sei der Opiumanbau in einigen Provinzen
Afghanistans im Oktober 2001 wieder aufgenommen worden, heißt es am
Mittwoch in einer Aussendung der UNO. Unter dem fundamentalistischen
Taliban-Regime war Drogenanbau offiziell verboten. Unterdessen nahm
in Wien auch ein Komitee Beratungen auf, das sich mit der
Ausarbeitung einer UNO-Konvention gegen Korruption befasst.
INCB-Chef Hamid Ghodse lobte die Regierung in Kabul. "Indem es den
Anbau von Opium verboten hat, zeigte die afghanische
Interimregierung, dass sie ihre Verantwortung in Bezug auf die drei
internationalen Drogenkontrollabkommen ernst nimmt", wird Ghodse
zitiert. Die internationale Gemeinschaft solle ihr Möglichstes tun,
um zu verhindern, dass Afghanistan wieder zum größten
Opiumproduzenten der Welt wird.
Ausarbeitung eines internationalen Instruments gegen Korruption
Der geschäftsführende Leiter der UNO-Behörde zur Bekämpfung von
Verbrechen und des Drogenhandels (ODCCP), Steinar Bjornsson
bezeichnete die Sitzung des ad-hoc-Komitees als "Beginn eines
historischen Prozesses im Kampf gegen die Korruption". Es gehe um die
Ausarbeitung eines umfassenden, funktionellen und effektiven
internationalen Instruments, um die Staaten besser in die Lage zu
versetzen, der Korruption zu trotzen, heißt es in einer
UNO-Aussendung am Dienstag. Die erste Verhandlungsrunde dauert bis 1.
Februar.
Der österreichische Botschafter bei der UNO in Wien, Thomas
Stelzer, wurde am Mittwoch zu einem der Vizevorsitzenden des
Verhandlungskomitees gewählt, heißt es in einer Aussendung des
Außenamts. Österreich habe gemeinsam mit den Niederlanden und
Frankreich bereits vor Verhandlungsbegin einen Entwurf für den Text
der Konvention vorgelegt. Mit einem Abschluss der Verhandlungen werde
aber erst in der zweiten Jahreshälfte 2003 gerechnet. (APA)
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