Unternehmen
Mayr-Melnhof kauft in Osteuropa zu
Generaldirektor Gröller verspricht nach Rekordjahr 2001 höhere Dividende -2002 sieht nicht so gut aus
Wien - Der börsenotierte steirische Karton- und
Faltschachtelhersteller Mayr-Melnhof Karton AG (MM) will den Bereich
Zigarettenverpackungen kräftig ausbauen. Nach einem Rückschlag mit
dem Verkauf der Beteiligung an dem steirischen
Faltschachtelhersteller Wall seien nun verstärkt Investitionen in
Osteuropa geplant. Man plane auch nach Russland zu gehen, betonte
MM-Generaldirektor Michael Gröller am Mittwoch vor
Wirtschaftsjournalisten. MM sei derzeit bei Zigarettenverpackungen
die Nummer 3 in Europa und könnte durch die geplanten Investitionen
Nummer zwei oder sogar Nummer eins werden. Konkret gebe es derzeit
zwei Akquisitionsziele in Osteuropa. Die geplanten Akquisitionen will MM teilweise mit Aktien aus dem
Rückkauf finanzieren. Bis jetzt habe man acht Prozent zurückgekauft,
sagte Gröller. Mit dem Rückkauf wolle man einen "Brocken" der
liquiden Mittel in Aktien anlegen. Für Großinvestitionen sei man
jedenfalls ausreichend gerüstet.
Rekordjahr
Das abgelaufene Geschäftsjahr wird das "beste der
Unternehmensgeschichte", so Gröller. Dies sei trotz Nachfragerückgang
durch Rücknahme der Kapazitäten zur Preisstabilisierung gelungen.
Besonders stark, nämlich bis zu 50 Prozent, seien die Märkte in
Übersee eingebrochen. Das vorläufige Jahresergebnis 2001 werde MM am
20. Februar veröffentlichen. Das Unternehmen werde wieder 30 Prozent
des Gewinns an die Aktionäre ausschütten. Bei besserer Ertragslage
ist daher auch mit einer höheren Dividende zu rechnen. MM hat für das
Jahr 2000 1,65 Euro nach 1,55 Euro im Jahr davor ausgeschüttet.
Überkapazitäten
Auf Grund verbesserter Technologien geben es in Europa
Überkapazitäten von rund 10 Prozent, die erwarteten Zuwächse werden
sich aber nur bei rund 4 Prozent bewegen. Aus diesem Grund werde man
auch heuer nicht ohne Stillstände auskommen. Das laufende
Geschäftsjahr werde jedenfalls auf Grund der Konjunkturabschwächung
nicht so gut laufen wie 2001. (APA)