Wien - Der börsenotierte steirische Karton- und Faltschachtelhersteller Mayr-Melnhof Karton AG (MM) will den Bereich Zigarettenverpackungen kräftig ausbauen. Nach einem Rückschlag mit dem Verkauf der Beteiligung an dem steirischen Faltschachtelhersteller Wall seien nun verstärkt Investitionen in Osteuropa geplant. Man plane auch nach Russland zu gehen, betonte MM-Generaldirektor Michael Gröller am Mittwoch vor Wirtschaftsjournalisten. MM sei derzeit bei Zigarettenverpackungen die Nummer 3 in Europa und könnte durch die geplanten Investitionen Nummer zwei oder sogar Nummer eins werden. Konkret gebe es derzeit zwei Akquisitionsziele in Osteuropa. Die geplanten Akquisitionen will MM teilweise mit Aktien aus dem Rückkauf finanzieren. Bis jetzt habe man acht Prozent zurückgekauft, sagte Gröller. Mit dem Rückkauf wolle man einen "Brocken" der liquiden Mittel in Aktien anlegen. Für Großinvestitionen sei man jedenfalls ausreichend gerüstet. Rekordjahr Das abgelaufene Geschäftsjahr wird das "beste der Unternehmensgeschichte", so Gröller. Dies sei trotz Nachfragerückgang durch Rücknahme der Kapazitäten zur Preisstabilisierung gelungen. Besonders stark, nämlich bis zu 50 Prozent, seien die Märkte in Übersee eingebrochen. Das vorläufige Jahresergebnis 2001 werde MM am 20. Februar veröffentlichen. Das Unternehmen werde wieder 30 Prozent des Gewinns an die Aktionäre ausschütten. Bei besserer Ertragslage ist daher auch mit einer höheren Dividende zu rechnen. MM hat für das Jahr 2000 1,65 Euro nach 1,55 Euro im Jahr davor ausgeschüttet. Überkapazitäten Auf Grund verbesserter Technologien geben es in Europa Überkapazitäten von rund 10 Prozent, die erwarteten Zuwächse werden sich aber nur bei rund 4 Prozent bewegen. Aus diesem Grund werde man auch heuer nicht ohne Stillstände auskommen. Das laufende Geschäftsjahr werde jedenfalls auf Grund der Konjunkturabschwächung nicht so gut laufen wie 2001. (APA)