Wirtschaft
Siemens zurück in der Gewinnzone
Umsatz um sieben Prozent gestiegen - Drei von fünf Sparten schreiben wieder schwarze Zahlen
München - Der Siemens-Konzern
hat nach dem jüngsten Milliarden-Verlust die Gewinnzone im
abgelaufenen Quartal wieder erreicht und die Schätzungen der
Analysten damit deutlich übertroffen. Nach Steuern habe Siemens
im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2001/2002 einen
Gewinn von 538 Millionen Euro verbucht, nach einem Verlust von
rund 1,1 Milliarden Euro im Vorquartal, teilte der Münchener
Konzern am Mittwoch mit. Mit den Segmenten Mobilfunk (ICM),
Logistik (Siemens Dematic) und Siemens Business Services (SBS)
hätten drei von fünf zuvor defizitären Sparten wieder schwarze
Zahlen geschrieben. Bei der Netzwerksparte prüfe Siemens, ob
weitere Sparmaßnahmen notwendig seien. Siemens-Aktien drehten
nach den Zahlen kurz ins Plus, gaben dann aber wieder nach.
Umsatzanstieg
Der Umsatz stieg den Siemens-Angaben zufolge im Vergleich
zum Vorjahresquartal um sieben Prozent auf 20,5 Milliarden Euro,
der Auftragseingang um zwölf Prozent auf 24,9 Milliarden Euro.
In dem Nettoergebnis sei ein Sonderertrag aus dem Verkauf von
Infineon-Anteilen von 332 Millionen Euro enthalten.
Gleichzeitig hätten die anteilig verbuchten Verluste des
Halbleiter-Konzerns das Siemens-Ergebnis mit 175 Millionen Euro
belastet. Siemens hatte die Mehrheit an Infineon Anfang Dezember
abgegeben. Vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebita)
verbuchte Siemens einen Gewinn von 487 Millionen Euro, worin
Restrukturierungskosten und Abschreibungen von 147 Millionen
Euro enthalten sind.
Wachstum am Handymarkt von bis zu zehn Prozent
Siemens-Chef Heinrich von Pierer rechnet
im laufenden Kalenderjahr 2002 mit einem Wachstum des weltweiten
Handymarktes um bis zu zehn Prozent. "Wir erwarten ein Marktwachstum
von bis zu zehn Prozent von rund 400 Millionen (verkaufter Handys) im
letzten Jahr", sagte von Pierer. Siemens strebe im Geschäftsjahr 2001/2002 (zum
30. September) den Verkauf von mindestens 28 Mill. Mobiltelefonen an.
Der Konzern sieht eine Gewinnschwelle für sein Handygeschäft bei 28
bis 30 Mill. verkaufter Handys im Jahr.
Aktie leichter
Die Aktien von Siemens notierten am Mittwochvormittag in
einem schwachen Börsenumfeld nach einem Tageshoch von knapp 72
Euro mit 68,50 Euro 0,7 Prozent unter ihrem Vortagesschluss. (Reuters)